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Um Naturwissenschaft betreiben zu können, müssen wir über die Natur reden können. Das vorliegende Buch handelt davon, wie das möglich ist: Da Physik in Sprache formuliert ist, muß geklärt werden, wie Begriffe gelernt und festgelegt werden. So geht es zunächst um die Stabilität und Exaktheit der Sprache, um die Möglichkeit detaillierter Beschreibungen und analytischer Sätze. Die Festlegung der Bedeutungen durch den theoretischen Kontext führt zum Problem der "Inkommensurabilität". Mit Hilfe des modelltheoretischen Formalismus Sneeds und der "Strukturalisten" wird die Zurückführung von physikalischen Theorien auf fundamentalere rational rekonstruiert und begründet, warum wir trotz ständigen Wechsels der physikalischen Theorien die physikalische Sprache mit nur wenigen Änderungen weiter verwenden können. Das Buch ist kein Lehrbuch oder Kompendium, sondern enthält viele bedeutende wissenschaftstheoretische Innovationen, darunter eine Theorie der Stabilität der Umgangs- und der Wissenschaftssprache, eine neue Explikation und damit Rehabilitation der operationalen Definition und einen Eindeutigkeitsbeweis einer durch Invarianzgesetze begründeten Zeitskala.
About the author
Andreas Kamlah, geb. 1933, Studium der Physik in Göttingen, Erlangen, Berlin, Heidelberg und München, Diplom in Experimentalphysik 1962, Promotion in theoretischer Kernphysik 1968, 1969-1970 am Inst. f. angewandte Kernphysik im Kernforschungszentrum Karlsruhe, 1970-1974 Assistent am philosophischen Seminar II der Universität München (Prof. Stegmüller), 1974-1999 Professor für Philosophie an der Universität Osnabrück. Seit 1977 mit Prof. Dr. Maria Reichenbach Herausgabe der Gesammelten Werke von Hans Reichenbach.