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Wissen lässt sich nicht managen, daher können Prozesse der Wissensteilung innerhalb einer Organisation nicht top-down initiiert, sondern allenfalls durch ein geeignetes Umfeld unterstützt werden. Die entscheidenden Faktoren sind instrumentell strukturelle Voraussetzungen ("Dürfen"), individuelle Fähigkeiten ("Können") und die Bereitschaft zur Wissensteilung ("Wollen").
Martin Seidel beleuchtet den letztgenannten Aspekt. Ausgehend von einem systemischen Organisationsverständnis und konstruktivistisch geprägten Wissensteilungs-Prozessen analysiert er, welche handlungssteuernden Variablen für das Zurückhalten von Informationen verantwortlich sind. Er leitet Freiheitsgrade einer wissensorientierten Ausgestaltung organisationaler Subsysteme ab und zeigt, welche Rahmenbedingungen einer individuellen Wissensteilungsbereitschaft förderlich sind, ohne die direkte Steuerung von Wissen und lineare Ursache-Wirkungs-Mechanismen zu postulieren. Die Konzentration auf das Wollen des Wissensträgers ermöglicht detaillierte Aussagen über eine voluntaristisch geprägte Wissensteilung und den Entwurf konkreter Gestaltungsmöglichkeiten, die über den Verweis auf eine kooperative Verhaltensnorm hinausgehen.
List of contents
1 Einleitung.- 1.1 Legitimation.- 1.2 Problemstellung.- 1.3 Leitunterscheidungen.- 1.4 Vorgehen und Zielsetzung.- 2 Wissensorientiertes Management.- 2.1 Lernende Organisation.- 2.2 Wissen.- 2.3 Gesamtkonzepte.- 2.4 Clusterbildung.- 2.5 Wissensteilung.- 3 Barrieren der Wissensteilung.- 3.1 Eingrenzungen.- 3.2 Machttheoretische Problemstellung.- 3.3 Wettbewerbstheoretische Problemstellung.- 3.4 Psychologische Problemstellung.- 3.5 Spieltheoretische Problemstellung.- 3.6 Empirische Untersuchungen.- 3.7 Zusammenfassung.- 4 Gestaltungsempfehlungen.- 4.1 Anforderungen und Gestaltungsfelder.- 4.2 Instrumentelle Ausgestaltung WoM.- 4.3 Anreiz- und Beförderungssysteme.- 4.4 Kommunikations- und Interaktionssysteme.- 4.5 Führungs- und Kontrollsysteme.- 4.6 Personalmanagementsysteme.- 4.7 Zusammenfassung.- 5 Schlussbetrachtung.- 5.1 Zusammenfassung.- 5.2 Implikationen für Wissenschaft und Praxis.- 5.3 Ausblick.
About the author
Dr. Martin Seidel promovierte bei Prof. Dr. Hans A. Wüthrich am Lehrstuhl für Internationales Management der Universität der Bundeswehr in München. Er ist als Unternehmensberater tätig.
Summary
Wissen lässt sich nicht managen, daher können Prozesse der Wissensteilung innerhalb einer Organisation nicht top-down initiiert, sondern allenfalls durch ein geeignetes Umfeld unterstützt werden. Die entscheidenden Faktoren sind instrumentell strukturelle Voraussetzungen ("Dürfen"), individuelle Fähigkeiten ("Können") und die Bereitschaft zur Wissensteilung ("Wollen").
Martin Seidel beleuchtet den letztgenannten Aspekt. Ausgehend von einem systemischen Organisationsverständnis und konstruktivistisch geprägten Wissensteilungs-Prozessen analysiert er, welche handlungssteuernden Variablen für das Zurückhalten von Informationen verantwortlich sind. Er leitet Freiheitsgrade einer wissensorientierten Ausgestaltung organisationaler Subsysteme ab und zeigt, welche Rahmenbedingungen einer individuellen Wissensteilungsbereitschaft förderlich sind, ohne die direkte Steuerung von Wissen und lineare Ursache-Wirkungs-Mechanismen zu postulieren. Die Konzentration auf das Wollen des Wissensträgers ermöglicht detaillierte Aussagen über eine voluntaristisch geprägte Wissensteilung und den Entwurf konkreter Gestaltungsmöglichkeiten, die über den Verweis auf eine kooperative Verhaltensnorm hinausgehen.