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"Kellers Gedichtbände umfassen stofflich und formal höchst unterschiedliche Gedichte: Naturgedichte, Liebesgedichte, epische Erzählgedichte, philosophische Reflexionsgedichte, politische Agitationsgedichte, patriotische Gelegenheitsgedichte und auch eine große Satire, nämlich den Apotheker von Chamounix. Diese Vielfalt ist gewollt, aber nur ein Aspekt von Kellers Lyrik. Denn die stofflich und formal unterschiedlichen Poeme sind in den drei Sammlungen von 1846, 1854 und 1888 miteinander verknüpft, sie sind in ein Werkganzes eingebunden. Wie ein Geflecht durchziehen wiederkehrende Motive und Themen Kellers Zyklen; in der subtil verschränkten Anordnung nach Gruppen, Abteilungen und Zyklen formieren sich die einzelnen Kunstwerke zu Gebilden von höchster Komplexität. Der Leser, der Kellers Lyrik mehr als fünf bis sechs »Lufttöne« abgewinnen will, muß daher seine Einstellung zur lyrischen Dichtung überprüfen, wenn nicht ändern. Ihm stellt sich die durchaus lohnende Aufgabe, die einzelnen Gedichtbände in ihrer Vielfalt sowie in ihrer jeweiligen artistisch aufwachsenden Werkgestalt zu erfassen. Die Voraussetzungen für eine derartige Lektüre sind durch die vorliegende Edition geschaffen."
List of contents
Gedichte - Neuere Gedichte - - Der Apotheker von Chamouny oder der kleine Romanzero - Gesammelte Gedichte - - - Kommentar von Kai Kauffmann
About the author
Gottfried Keller, geb. 1819 in Zürich, gest. 1890, wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Nachdem er wegen eines Streichs die Schule verlassen musste, lernte er das Zeichnen und begann zu schreiben. Im Jahr 1840 konnte er, unterstützt von seiner Mutter, ein Studium an der Münchner Kunstakademie beginnen, welches er aber nicht abschloss. 1842 kam er zurück nach Zürich. Stipendien und wiederum die finanzielle Unterstützung der Mutter ermöglichten ihm Aufenthalte in Heidelberg und Berlin, wo einige seiner bedeutendsten Werke entstanden. Er kehrte 1855 zurück zu seiner Mutter nach Zürich und wurde hier im Jahr 1861 zum Stadtschreiber. Dieses Amt übte er aus bis 1876, danach beanspruchte sein literarisches Arbeiten seine ganze Zeit. Gottfried Keller starb im Jahr 1890 in seiner Heimatstadt Zürich.
Summary
"Kellers Gedichtbände umfassen stofflich und formal höchst unterschiedliche Gedichte: Naturgedichte, Liebesgedichte, epische Erzählgedichte, philosophische Reflexionsgedichte, politische Agitationsgedichte, patriotische Gelegenheitsgedichte und auch eine große Satire, nämlich den
Apotheker von Chamounix.
Diese Vielfalt ist gewollt, aber nur
ein
Aspekt von Kellers Lyrik. Denn die stofflich und formal unterschiedlichen Poeme sind in den drei Sammlungen von 1846, 1854 und 1888 miteinander verknüpft, sie sind in ein Werkganzes eingebunden. Wie ein Geflecht durchziehen wiederkehrende Motive und Themen Kellers Zyklen; in der subtil verschränkten Anordnung nach Gruppen, Abteilungen und Zyklen formieren sich die einzelnen Kunstwerke zu Gebilden von höchster Komplexität. Der Leser, der Kellers Lyrik mehr als fünf bis sechs »Lufttöne« abgewinnen will, muß daher seine Einstellung zur lyrischen Dichtung überprüfen, wenn nicht ändern. Ihm stellt sich die durchaus lohnende Aufgabe, die einzelnen Gedichtbände in ihrer Vielfalt sowie in ihrer jeweiligen artistisch aufwachsenden Werkgestalt zu erfassen. Die Voraussetzungen für eine derartige Lektüre sind durch die vorliegende Edition geschaffen."