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Im Mittelpunkt des Bandes stehen die fünfziger Jahre der DDR, in denen die DDR-Gesellschaft ihre wesentliche Formierung erlebte. Es wird versucht, der Entwicklung aus verschiedenen Blickwinkeln der DDR-Gesellschaft gerecht zu werden. Wie und inwieweit bewirkte die durch den allgemeinen Umgestaltungsprozess ausgelöste gesellschaftliche Dynamik auch eine Teilakzeptanz des Regimes? Inwiefern verursachte die fehlende Akzeptanz der Gesellschaft umgekehrt auch politische Kursänderungen oder zumindest Kurswechsel? Die "exogenen" Faktoren der DDR-Entwicklung - die sowjetische Hegemonie und die deutsche Zweistaatlichkeit - werden sowohl in zwei separaten Aufsätzen als auch in den übrigen Beiträgen angemessen berücksichtigt.
List of contents
Dierk Hoffmann/Michael Schwartz/Hermann Wentker Einleitung Gerhard A. Ritter, Traditionen und Brüche: Die DDR in den fünfziger Jahren I. Determinanten Jan Foitzik Sowjetische Hegemonie und Ostintegration der DDR Hermann Wentker Die gesamtdeutsche Systemkonkurrenz und die durchlässige innerdeutsche Grenze. Herausforderung und Aktionsrahmen für die DDR in den fünfziger Jahren II. Die DDR-Arbeitsgesellschaft zwischen Egalisierung und Ungleichheit Christoph Kleßmann "Führende Klasse", Sozialpolitik und Egalisierung in der DDR Dierk Hoffmann Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit in der DDR Peter Hübner Diktatur und Betrieb in der frühen DDR (1949-1961). Aspekte einer schwierigen Beziehung Marcel Boldorf Die Marginalisierung der Sozialfürsorge als Gradmesser für den Aufbau des Sozialismus (1949-1961) III. "Aufbaugesellschaft" und Lebensstandards Burghard Ciesla "All das bremst uns, kann uns aber nicht aufhalten". Wohlstandsversprechen und Wirtschaftswachstum: Grundprobleme der SED-Wirtschaftspolitik in den fünfziger Jahren Michael Schwartz Kriegsfolgelasten und "Aufbaugesellschaft": Vertriebene, Bombengeschädigte und Kriegsbeschädigte in den langen fünfziger Jahren der DDR Judd Stitziel Konsumpolitik zwischen "Sortimentslücken" und "Überplanbeständen" in der DDR der 1950er Jahre IV. Konflikte zwischen Staat und Gesellschaft Günther Heydemann/Heidi Roth Systembedingte Konfliktpotentiale in der DDR der fünfziger Jahre: Die Universität Leipzig in den Jahren 1953, 1956 und 1961 Peter Skyba Massenorganisation ohne Massen. Jugendpolitik, Militarisierung und das Scheitern der FDJ V. Staatliche Perzeptionen und Krisenmanagement Elke Scherstjanoi/Ralph Sowart Vergleichende Betrachtungen zu Krisenverlauf, Krisenwahrnehmung und Krisenmanagement 1952/53 und 1960/61 Henrik Bispinck "Republikflucht": Flucht und Ausreise als Problem für die DDR-Führung Matthias Uhl "Westberlin stellt also ein großes Loch inmitten unserer Republik dar". Die militärischen und politischen Planungen Moskaus und Ost-Berlins zum Mauerbau Kurt Sontheimer Der Bau der Berliner Mauer und seine Folgen
About the author
Dierk Hoffmann, geboren 1963, studierte Neuere und Neueste Geschichte, Osteuropäische Geschichte und Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seit 1994 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte München (Abteilung Berlin), seit 2009 Privatdozent an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Sozialpolitik im 19. und 20. Jahrhundert, die Geschichte der SBZ/DDR und die deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte.
Michael Schwartz, geboren 1963, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, Abteilung Berlin sowie Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Hermann Wentker, geboren 1959, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Leipzig, ist Leiter der Außenstelle Berlin des Instituts für Zeitgeschichte, München-Berlin.