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Das Buch verbindet Mikro- und Makrosphäre, die in der geschichtswissenschaftlichen Rekonstruktion der Vergangenheit meist nur getrennt wahrgenommen werden, mit Hilfe der Kategorie der "Erfahrung". Wer sich auf die individuellen und kollektiven Ebenen vergangener Erfahrungen einlässt, erkennt bald, dass sich klein/groß, innen/außen, theoretisch/praktische, subjektiv/objektiv und viele andere Dualismen nur theoretisch säuberlich trennen lassen, bei der praktischen Arbeit an den Quellen aber generell in vielfacher Vernetzung begegnen, mitunter auch auflösen. Die Spannweite der Themen reicht von Körpererfahrungen und religiösen Erfahrungswelten über Katastrophenerfahrungen bis hin zu spezifischen Institutionenerfahrungen, wie sie sich während der Frühen Neuzeit in der ländlichen Arbeitswelt, in den getrennten Konfessionen, bei der Anwendung des Rechts und bei der Durchsetzung "staatlicher" Macht mit wachsender Intensität fassen lassen. Die geschichtswissenschaftliche Erprobung des Erfahrungsparadigmas, die mit Rückgriff auf das methodologische Instrumentarium der Philosophie, der Theologie, der Ethnologie und insbesondere der Wissenssoziologie erfolgt, problematisiert den interdisziplinären Diskurs und eröffnet neue Wege geschichtswissenschaftlicher Arbeit.
List of contents
Mit Beiträgen von: Renate Blickle, Stefan Brakensiek, Palle Ove Christiansen, Martin Dinges, Reingard Eßer, Michael Frank, Gudrun Gersmann, Silke Göttsch, Kaspar von Greyerz, Karl Härter, André Holenstein, Andreas Holzem, Manfred Jakubowski-Tiessen, Robert Jütte, Thomas Kaufmann, Hubert Knoblauch, Benigna von Krusenstjern, Eva Labouvie, Mary Lindemann, Axel Lubinski, Paul Münch, Jutta Nowosadtko, Jan Peters, Ralf Pröve, Wolfgang Reinhard, Iris Ritzmann, Ulinka Rublack, Lothar Schilling, Rudolf Schlögl, Claudia Schnurmann, Gerd Schwerhoff, Katharina Simon-Muscheid, Michael Stolberg, Karin Stukenbrock, Otto Ulbricht, Christina Vanja, Hartmut Zückert.