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War die Entflechtung von Religion und Politik das Innovative der Frühen Neuzeit? Oder lag im Gegenteil in der neuerlichen Verzahnung das Charakteristikum jener Zeit? Wenn die Verzahnung von Religion und Politik das neue Element war, dann stellt sich die Frage, wie die Reformation im europäischen Blick zu bewerten ist. War sie traditionales Element oder etwas Neues? Mit dieser Fragestellung formuliert der Band eine neue Forschungsrichtung, die die gegenwärtige Reformationsgeschichtsschreibung herausfordert. Die Bewertungsmaßstäbe des 19. und 20. Jahrhunderts, die Tradition ausschließlich als Opposition der Neuerung verstanden, müssen revidiert werden. Denn: In der Frühen Neuzeit galt die innovative Kraft der Tradition als selbstverständlich.
List of contents
Einleitung. Politik und Religion: Eigenlogik oder Verzahnung? Von Robert von Friedeburg und Luise Schorn-Schütte Eigenlogik oder Verzahnung? Religion und Politik im lutherischen Protestantismus des Alten Reiches (16. Jahrhundert). Von Luise Schorn-Schütte "Officium in rem publicam". Fürstliche Herrschaft und Territorialstaat in politischen und rechtlichen Reflektionen und Projektionen im Jahrhundert der Reformation. Von Robert von Friedeburg "Le Grande Cassure". Violence and the French Reformation. By Mark Greengrass Traditional Politics and Visionary Theology. The English Reformation. By Ralph Houlbrooke The English Reformation in the Sixteenth Century. Major Themes and New Viewpoints. By Martin Ingram
About the author
Robert von Friedeburg ist Professor für Geschichte an der Erasmus Universität in Rotterdam.
Luise Schorn-Schütte ist Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Frankfurt/M. Buchveröffentlichungen u. a. in der Reihe C.H. Beck Wissen.
Report
"Es sei festgehalten, daß die gehaltvollen Einzelbeiträge den Blick auf die Beziehungen von Politik und Religion im 16. Jahrhundert in den jeweiligen politischen Kulturen schärfen und die in der Einleitung angedeuteten Vergleichsperspektiven die Debatte um weiterführende Ansätze für zukünfige Forschungen bereichern." Olaf Mörke in Das Historisch-Politische Buch 56 (2008), Heft 2