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Die Charakterisierung der komplexen Interaktionen
zwischen pathogenen, kommensalen und
symbiotischen Bakterien und ihren Wirtsorganismen
hat durch die Entwicklung der modernen
molekularbiologischen Techniken wie
Polymerasekettenreaktion, Genomsequenzierung und
In-situ-Hybridisierung ("Genomics") große
Fortschritte verzeichnen können. Die neuen
Erkenntnisse über die Genomorganisation der
Mikroorganismen erlauben nun auch bei bisher
nicht kultivierbaren Bakterien interessante
Einblicke in deren Biologie und Phylogenie. Vor
allem lassen sich die verschiedenen Strategien
der Wechselwirkung von Mikroorganismen mit ihren
Wirten aus der Pflanzen- oder Tierwelt aufklären.
Darüber hinaus werden in den Beiträgen die
Evolutionsvorgänge im Reich der Mikroorganismen
im Lichte der Genomik-Ära betrachtet.
Die genetische Variabilität als Grundlage der
Evolution beruht in Prokaryoten im Wesentlichen
auf horizontalem Gentransfer, Umlagerungen der
DNA und auf Punktmutationen. - Die Beiträge
reichen von der Analyse von Selektionsprozessen
bei bioaktiven Molekülen bis hin zu
pathogenetischen Prozessen bei Interaktionen von
Mikroben mit Pflanzen, Vertebraten und
Nichtvertebraten. Dabei werden an ausgewählten
Beispielen Prozesse der Symbiose, des
Kommensalismus und der Pathogenese beschrieben.
Der aktuelle Wissensstand zu Fragen der
bakteriellen Pathogenität und Symbiose wird aus
der Sicht verschiedener Wissenschaften
(Evolutionsbiologie, Mikrobiologie,
Infektionsbiologie, Biochemie, Biophysik,
Molekularbiologie, Genetik, Zoologie und Botanik)
an einer Reihe von Beispielen diskutiert.