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»Wir glauben eigentlich erst dann Dinge zu verstehen, wenn wir sie auf dasjenige zurückgeführt haben, was wir nicht verstehen und nicht verstehen können - auf die Kausalität, auf Axiome, auf Gott, auf den Charakter.« Georg Simmel
Dieser Band der Georg-Simmel-Gesamtausgabe vereinigt Simmels postum erschienene Arbeiten, die in weiten Teilen seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts vergriffen sind, und die wenigen bisher unpublizierten nachgelassenen Texte, die in Archiven und Sammlungen aufgefunden werden konnten. Der eigentliche Nachlaß Simmels ist verschollen: Er wurde von der Gestapo konfisziert und 1942 »zu Gunsten des Reiches« versteigert; seither fehlt jede Spur.
Die Texte dieses Bandes dokumentieren noch einmal die Breite des Simmelschen Arbeitsprogramms seiner letzten Lebensjahre: Kunstphilosophische, metaphysische und kulturtheoretische Studien finden sich neben Märchen und - überraschend - einer Schulpädagogik. Im Zentrum des Bandes steht Aus dem nachgelassenen Tagebuche mit seinen Aphorismen, Einfällen und Sentenzen, die noch einmal vor Augen führen, weshalb Simmel als »sensibelster Repräsentant des Wilhelminischen Deutschlands« und zugleich als einer der entscheidenden Theoretiker der Moderne angesehen wird.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Postume Veröffentlichungen
Abhandlungen
Werte des Goetheschen Lebens / Über Freiheit / Über die Liebe / Der platonische und der moderne Eros / Zur Philosophie des Schauspielers / Zum Problem des Naturalismus / Der Individualismus der modernen Zeit
Miszellen
Aus dem nachgelassenen Tagebuche / Aus der nachgelaßnen Mappe "Metaphysik" / Das Märchen von der Farbe / Fragment einer Einleitung
Ungedrucktes
Die Geschichte von den Leitern von Albinen / Die 3 Zauberer mit Katern mit den langen
Schwänzen
Schulpädagogik
Anhang: Gertrud Kantorowicz: Vorwort (zu Georg
Simmel: "Fragmente und Aufsätze aus dem Nachlaß")
About the author
Georg Simmel (1858 - 1918), Philosoph und Soziologe. Promotion und Habilitation in Berlin, ab 1914 Professur in Straßburg. Einer der bedeutendsten Begründer der Soziologie als eigenständige, auf dem Zusammenspiel von Theorie und Empirie beruhende Wissenschaft. Er war Mitbegründer der formalen Soziologie und schaffte durch seine vielfältigen Forschungsinteressen Grundlagen für Spezialsoziologien (u.a. Konflikt- und Stadtsoziologie). 1909 begründete er zusammen mit Max Weber, Ferdinand Tönnies und Werner Sombart die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS). Simmel war außerdem Mitherausgeber der 1910 gegründeten Zeitschrift "Logos. Internationale Zeitschrift für Philosophie der Kultur".
Dr. Otthein Rammstedt ist Professor em. für Soziologie an der Universität Bielefeld.
Summary
»Wir glauben eigentlich erst dann Dinge zu verstehen, wenn wir sie auf dasjenige zurückgeführt haben, was wir nicht verstehen und nicht verstehen können – auf die Kausalität, auf Axiome, auf Gott, auf den Charakter.« Georg Simmel
Dieser Band der Georg-Simmel-Gesamtausgabe vereinigt Simmels postum erschienene Arbeiten, die in weiten Teilen seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts vergriffen sind, und die wenigen bisher unpublizierten nachgelassenen Texte, die in Archiven und Sammlungen aufgefunden werden konnten. Der eigentliche Nachlaß Simmels ist verschollen: Er wurde von der Gestapo konfisziert und 1942 »zu Gunsten des Reiches« versteigert; seither fehlt jede Spur.
Die Texte dieses Bandes dokumentieren noch einmal die Breite des Simmelschen Arbeitsprogramms seiner letzten Lebensjahre: Kunstphilosophische, metaphysische und kulturtheoretische Studien finden sich neben Märchen und – überraschend – einer Schulpädagogik. Im Zentrum des Bandes steht Aus dem nachgelassenen Tagebuche mit seinen Aphorismen, Einfällen und Sentenzen, die noch einmal vor Augen führen, weshalb Simmel als »sensibelster Repräsentant des Wilhelminischen Deutschlands« und zugleich als einer der entscheidenden Theoretiker der Moderne angesehen wird.
Additional text
»Zwei Dinge sind es, die Simmels Pädagogik so brauchbar machen. Zunächst ist es ihr Sinn für die in Spannung zueinander stehenden Aufgaben des Unterrichts. Simmel verfolgt solche Spannungen bis in dessen alltäglichste Erscheinungen hinein. Und das ist die zweite Qualität dieser Pädagogik: Sie redet über Probleme, die sich Erziehern wirklich stellen.«
Report
»Zwei Dinge sind es, die Simmels Pädagogik so brauchbar machen. Zunächst ist es ihr Sinn für die in Spannung zueinander stehenden Aufgaben des Unterrichts. Simmel verfolgt solche Spannungen bis in dessen alltäglichste Erscheinungen hinein. Und das ist die zweite Qualität dieser Pädagogik: Sie redet über Probleme, die sich Erziehern wirklich stellen.« Jürgen Kaube Frankfurter Allgemeine Zeitung 20040607