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Um die Lehre des Buddha zu verstehen, müssen wir unter die Oberfläche tauchen, sonst bleiben unsere Einsichten nur oberflächlich. Der ruhige Geist ist das Mittel, um tiefer und tiefer nach Wahrheit zu forschen. Während wir uns bemühen, ruhig zu werden, prüfen wir objektiv alles, was auftaucht, sodass immer mehr Motivation entsteht, das diskursive Denken aufzugeben. Je weniger wir unseren Gedanken glauben und von ihnen erwarten, desto glücklicher werden wir sein, sie loszulassen. Dann beginnen wir zu ahnen, was innerer Frieden und Glück bedeuten.
Diese inneren Gefühle werden am deutlichsten in der Meditation spürbar, können aber auch in einer gemäßigteren Form in das tägliche Leben übertragen werden, vor allem deshalb, weil der Geist weiß, dass er jederzeit in der Meditation zu Frieden und Glück zurückkehren kann, ohne von irgendeiner Situation oder von irgendeinem Menschen abhängig zu sein. Weltliche Angelegenheiten haben nicht länger den früheren Stachel in sich, sie geschehen eben, das ist alles, genauso wie Gedanken und Gefühle kommen und gehen, ohne einen Besitzer oder Verursacher.
About the author
Ayya Khema wurde als Kind jüdischer Eltern 1923 in Berlin geboren. Mit 15 Jahren musste sie vor den Nazis aus Deutschland fliehen. Später heiratete sie, bekam zwei Kinder, lebte in den USA und in Australien. Auf ihren Reisen durch Asien kam sie mit der Lehre des Buddha in Berührung und ließ sich schließlich mit 56 Jahren in Sri Lanka zur Nonne ordinieren. Auf ihre Initiative wurde 1989 das Buddha-Haus und ein Jahr später der Jhana Verlag gegründet. 1997 entstand das Waldkloster Metta Vihara im Allgäu. Ayya Khema hatte die Fähigkeit, aus der Tiefe ihrer Erfahrung heraus, die buddhistische Meditation und die Lehre des Buddha in klare und einfache Worte zu fassen und so die Herzen der Menschen im Innersten zu berühren. Sie war eine der größten Mystikerinnen des letzten Jahrhunderts und starb im November 1997 im Buddha-Haus.