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Die praxistheoretische Neufassung zentraler erziehungs- und bildungstheoretischer Fragestellungen, die derzeit von vielen Vertreter/innen der Erziehungswissenschaft betrieben wird, verdankt den Arbeiten Pierre Bourdieus wichtige Anregungen. Dieser theoretischen Neuorientierung der Erziehungswissenschaft korrespondiert ein vitales Interesse von Kolleg/innen aus benachbarten Disziplinen, die an verwandten Fragestellungen arbeiten. Das Buch gibt einen Einblick in diesen hochdynamischen, disziplinübergreifenden Forschungszusammenhang. Beigetragen haben dazu neben Vertreter/innen der Erziehungswissenschaft auch solche aus der Soziologie, der Philosophie, der Kultur- und Sportwissenschaft.
List of contents
Institutionen analysieren - Differenzen denken - Konzepte weiterentwickeln - Bildungstheorie treiben.
About the author
Dr. phil. Markus Rieger-Ladich ist wissenschaftlicher Assistent am Institut für Erziehungswissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Uwe H. Bittlingmayer (Dr. phil.) lehrt Soziologie mit Schwerpunkt Bildungsforschung an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Seine aktuellen Forschungsschwerpunke sind die empirische Bildungs-, Ungleichheits- und Gesundheitssoziologie sowie Gesellschaftstheorie und Zeitdiagnose.
Summary
Innerhalb der Bildungsforschung ist Pierre Bourdieu noch immer eine der zentralen Referenzen. Nicht allein die Auseinandersetzung mit seinen Analysen der Verstrickungen des Bildungssystems in die Erzeugung und Reproduktion sozialer Ungleichheit hält an, auch seine Forschungspraxis provoziert immer wieder. Die enge Verknüpfung empirischer Forschung mit theoretischer Arbeit wird gegenwärtig intensiv diskutiert und insbesondere von praxistheoretischen Zugriffen weitergeführt. Vor diesem Hintergrund bietet das Buch Beiträge, die sich um die Entwicklung einer machtkritisch informierten, interdisziplinär angelegten Bildungsforschung bemühen. Im Zentrum steht hier die vor allem die radikale Kritik Bourdieus an bestehenden Bildungssituationen, die in der jüngeren Rezeption vielfach ausgeblendet wird.