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Im Klavierwerk von Brahms haben die Paganini-Variationen eine Sonderstellung inne. Sie sind dem Haupttitel gemäß ein Studienwerk, das sich jedoch (im Gegensatz zu den 51 Übungen etwa) zugleich für den Konzertvortrag eignet. Beide Aspekte spielten schon für Brahms selbst eine Rolle. Als er die Variationen 1862/63 konzipierte, handelte es sich noch eher um eine lockere Sammlung einzelner Studien, die der Pianist Brahms bei der Konzertvorbereitung als Fingerübungen nutzte. Erst 1865 arbeitete er die Studiensammlung endgültig zum "Werk" aus, welches er mehrfach im Konzert spielte und 1866 veröffentlichte. Auch für den heutigen Pianisten sind die Paganini-Variationen in ihrem Doppelfunktion interessant. Wer sie studiert, kann nicht nur seine Klaviertechnik bedeutend weiterentwickeln, sondern sich zugleich ein äußerst wirkungsvolles Vortragsstück erarbeiten.Für diese Neuausgabe konnten erstmals alle bekannten Quellen herangezogen werden, darunter auch zwei frühe Handschriften, die nach 1945 als verschollen galten und erst vor wenigen Jahren in St. Petersburg wieder aufgetaucht sind.Schwierigkeitsgrad: 5
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Johannes Brahms, 1833 - 1897, erhielt seine Ausbildung in Hamburg und reiste als Klavierbegleiter des ungarischen Geigenvirtuosen E. Remény durch Europa. Joseph Joachim wurde auf ihn aufmerksam und empfahl ihn an Liszt und Schumann weiter. Letzterer feierte Brahms in einem Artikel in der 'Neuen Zeitschrift für Musik' am 28.10.1853 unter der Überschrift 'Neue Bahnen' als langersehntes Talent, als einen 'Berufenen'. Von 1857 - 59 war Brahms Hofmusikdirektor in Detmold, 1862 siedelte er nach Wien über. Dort lebte er als hochangesehener freischaffender Künstler, ab 1877 wurden ihm mehrere Ehrungen zuteil. Sein Gesamtwerk umfaßt 4 Sinfonien, das 'Deutsche Requiem', 2 Klavierkonzerte, ein Violinkonzert, Klavier- und Kammermusik und vieles mehr.