Read more
Stefanie Hirsbrunner widmet sich in ihrer kritischen Analyse außerordentlich erfolgreichen Hollywoodfilmen. Im Zentrum stehen hierbei die männlichen Hauptfiguren, die in Filmen wie ""Avatar - Aufbruch nach Pandora"", ""District 9""oder ""Der mit dem Wolf tanzt"" zu Helden werden. Als Weiße treffen sie im Verlauf der Handlung auf fremde Welten, Kulturen und "Rassen". Diese Begegnung ruft in ihnen ungeahnte Fähigkeiten hervor und bringt sie in Konflikt mit sich selbst und der eigenen Herkunft. Obwohl die erzählten Geschichten in erster Linie zur Unterhaltung konsumiert werden, verstehen viele Zuschauer sie darüber hinaus auch als Kritik an Kolonialismus sowie imperialer Unterwerfung und Ausbeutung. Auf der Grundlage postkolonialer Konzepte untersucht Stefanie Hirsbrunner diese Interpretation und kommt dabei zu überraschend anderen Ergebnissen. Sie zeigt auf, inwiefern althergebrachte Klischees sowie kolonialrassistische Denk- und Handlungsmuster ausgerechnet in diesen Filmen transportiert und reproduziert werden. Die Autorin entlarvt die Umsetzung spezifisch Weißer Phantasien auf der Leinwand und zeigt auf, welchen Einfluss diese auf die Selbstwahrnehmung der Zuschauer nehmen.
About the author
Stefanie Hirsbrunner, geboren 1980, ist Diplom-Politologin und gelernte Hotelfachfrau. Sie absolvierte ihre Berufsausbildung in einem deutschen 5-Sterne-plus Luxushotel und war anschließend mehrere Jahre im Hotelwesen beschäftigt. Nach einem längeren Aufenthalt in Westafrika schloss sie ein Studium der Politikwissenschaft an. Heute arbeitet sie in Berlin als Universitätsdozentin und freie Trainerin hauptsächlich zu Afrika und interkultureller Kompetenz. In diesem Bereich publiziert sie regelmäßig Essays.