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Die Herrschaft über Burgen war für die Orts- und Gebietsherrschaft der Mainzer Erzbischöfe von großer Wichtigkeit. Entscheidend für die herrschafts-politische Bedeutung der Burgen war aber die Besitzqualität. Nur solche Burgen, die ohne Einschränkung in der Verfügungsgewalt der Erzbischöfe waren, konnten ihre herrschaftsfördernde Funktionen voll entfalten. Die meisten Burgen jedoch waren persönlichen Bindungen oder lehns- bzw. pfand-rechtlichen Beschränkungen unterworfen. Sie spielten dann im Beziehungsgeflecht und der Finanzpolitik der Erzbischöfe eine wichtige Rolle.
Die Arbeit untersucht anhand sämtlicher mittelalterlicher Burgen, mit denen die Mainzer Erzbischöfe in ihrem Erzstift in Berührung traten, das jeweils zur Verfügung stehende Instrumentarium der Burgenpolitik.
Hierbei wird besonders auf den Neubau von Burgen, die Lehnsburgen, die Burg als Pfand- und Kauf- bzw. Verkaufsobjekt, die Verwaltung der Eigenburgen und auf den Kampf um und mit Burgen eingegangen.
Zusammenfassend wird die Funktion der Burg im Rahmen der erzstiftischen Territorialpolitik und die unterschiedlichen Vorgehensweise in den südlichen und nördlichen Teilen des Erzstiftes vorgestellt. Ein ausführlicher Personen- und Ortsindex sowie Übersichtskarten helfen bei der Erschließung.
About the author
Stefan Grathoff studierte Alte, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach seiner Promotion arbeitete er zunächst als freier dann als fest angestellter wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichtliche Landeskunde.
Report
"...wertvolle Grundlagenforschung, was die Geschichte des Mainzer Erzstifts und des erzbischöflichen Fürstentums angeht." sehepunkte 7, 2007/4