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Expeditionen ins dunkelste Wien - Meisterwerke der Sozialreportage

German · Hardback

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Description

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Für den Blick von »ganz unten« begab sich der Wiener Journalist Max Winter vor hundert Jahren in die Welt der Wiener Elendsklasse. Seine Sozialreportagen zeigten Wirkung. Er ließ sich als Obdachloser verkleidet ins Polizeigefängnis werfen, arbeitete als Statist in der Hofoper, als Kulissenschieber im Burgtheater und als »Schreiber bei Harry Sheff«, einer Kolportageromanfabrik. Rollenreportagen machten es ihm möglich, nicht von außen, sondern von innen den Alltag Benachteiligter zu schildern. Dabei war die gesamte Monarchie sein Einsatzgebiet. Recherchen führten ihn in die Industriegebiete der Steiermark, zu den mährisch-schlesischen Webern oder den böhmischen Fabrikarbeitern. Der Journalismus, wie Max Winter ihn verstand, ist nicht bloß Schreib(tisch)arbeit. Obwohl er seine Artikel akribisch mit wissenschaftlichen Ergebnissen, Statistiken und amtlichen Sozialberichten, Akten und Archivmaterial untermauerte, sicherten seine unkonventionellen Vor-Ort-Recherchen qualitative Standards, die nichts an Gültigkeit verloren haben. Seine Verkleidungen und das unerkannte Einschleichen in fremde Milieus, der maskierte Gang in die Welt der gesellschaftlichen Außenseiter und Unterdrückten, ließen Max Winter Elend und Unrecht unmittelbar am eigenen Leib spüren. Er wählte diesen Weg, um nach der Überwindung von Recherchebarrieren in Terrains vorzudringen, die dem Journalisten verwehrt geblieben wären. Die Enthüllung von Missständen gelang durch Verkleidung. Was die »Muckraker« in den USA taten, leistete Max Winter, methodisch ein Wallraff der k.u.k.-Monarchie, in Wien: Er beschrieb die inoffizielle Realität der Großstadt, den Alltag der niederen sozialen Schichten der Monarchie von unten.

About the author

Max Winter, geboren 1870 in Tárnok (Ungarn), gestorben 1937 in Hollywood, war Sozialreformer und Journalist in Wien. 18951930 schuf er bei der »Arbeiter-Zeitung« kritische Sozialreportagen und Berichte aus dem Leben des Wiener Proletariats. Ab 1911 sozialdemokratischer Abgeordneter im Reichsrat, nach 1918 im Wiener Gemeinderat, Vizebürgermeister. 1934 floh er in die USA, wo er sich weiter für die Rechte von Arbeitern und Kindern engagierte.

Hannes Haas, geb. 1957, Ao. Univ.-Prof. am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Promotion 1983, Habilitation 1997; im Wintersemester 2001/02 Gastprofessor an der Universität Zürich. Vorstandsmitglied des österreichischen Vereins zur Förderung der Qualität im Journalismus. Arbeitsschwerpunkte: Journalismus-, Mediensystemforschung, Medien- und Kommunikationspolitik, Markt- und Unternehmenskommunikation.

Product details

Authors Max Winter
Assisted by Hanne Haas (Editor), Hannes Haas (Editor)
Publisher Picus Verlag
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.06.2023
 
EAN 9783854524939
ISBN 978-3-85452-493-9
No. of pages 282
Dimensions 137 mm x 209 mm x 25 mm
Weight 462 g
Subjects Humanities, art, music > History > Regional and national histories
Social sciences, law, business > Sociology

Medientheorie, Medienwissenschaft, Wien, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (1900 bis 1950 n. Chr.), Biografien und Sachliteratur, Geschichte: Ereignisse und Themen, Wien / Geschichte, Politik, Gesellschaft, Wien / Erinnerung, Brief, Tagebuch, Wien / Stadtführer, Kunstreiseführer

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