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"Weil das Bild jener Schein ist, der behauptet, er sei das, was den Schein gibt, steht Platon auf gegen die Malerei als eine Aktivität, die mit der seinen rivalisiert. Dieses andere ist das klein a , um das ein Kampf geführt wird, dessen Seele die Augentäuschung ist." (Jacques Lacan)
Der materialreiche Band ist dem besonderen Stellenwert des Bildes in den Schriften und Seminaren Jacques Lacans gewidmet. Die Lacan schen Unterscheidungen von Auge und Blick, von "écran" und "image" oder auch von Imaginärem und Realem werden als Elemente einer Theorie des Bildes verstanden, die sich gegen jede Form des visuellen Realismus wendet. Indem nicht die Gestalt, sondern der Fleck das Sehfeld regiert und das Subjekt der Vorstellung spaltet, knüpft sich das Bild an ein tychisches Begehren, das sich darin seiner Ursache gegenübersieht.
List of contents
7 - 42 Einleitung (Claudia Blümle, Anne von der Heiden)
45 - 49 Das Gemälde, der Blick und das Phantasma (Rose-Paule Vinciguerra)
51 - 63 Lovebirds (Joseph Vogl)
65 - 78 Das präsubjektive Phänomen (Slavoj i ek)
79 - 88 Der Andere, wahrscheinlich (Joan Copjec)
91 - 101 Lacan und die Oberfläche (Sebastian Leikert)
103 - 126 Der Blick als Bild-Störung (Bernhard Siegert)
127 - 143 Die Diskursanalysemaschine (Philipp von Hilgers)
145 - 161 Jemands Tod. Unica Zürn und Jacques Lacan (Helga Lutz, Daniel Tyradellis)
163 - 179 Hinter dem Spiegel (Edda Hevers)
183 - 216 Die vier Verschiebungen des Blicks (Peter Berz)
217 - 248 Über den Glanz (Andreas Cremonini)
249 - 263 "... Nicht so einen geordneten Blick" (Ulrike Kadi)
265 - 288 Relationale Ästhetik (Michael Lüthy)
289 - 316 "Wohin man blickt, entsteht ein dunkler Fleck" (Ute Holl)
319 - 335 Die Sichtung oder das Auge des Phantasmas (Christine Buci-Glucksmann)
337 - 357 Lacans Barockismus (Walter Seitter)
359 - 392 "Ex nihilo" (Annette Bitsch)
393 - 424 Dinge sehen dich an (Annette Runte)
425 - 448 Blindekuh der Philosophen (Alenka Zupancic)
About the author
Anne von der Heiden (Prof. Dr. phil.) ist Professorin für Kunst- und Medienwissenschaft an der Hochschule München. Ihre Forschungen bewegen sich in den Schnittfeldern von Bild-, Medien- und Kulturtheorie sowie in der Medienästhetik, der zeitgenössischen Kunst und der visuellen Kultur.
Report
"Der Band löst unter der Hand ein, was man von einer gut kommentierten Lacan-Ausgabe erwarten könnte, die überdies auch die zahlreichen Bezugnahmen Lacans auf Werke der bildenden Kunst berücksichtigt. Es leuchtet beim Lesen des Bandes tatsächlich unmittelbar ein, warum es sich doch lohnt, sich auf Lacans Theoriegebäude in seiner ganzen gewundenen Kompliziertheit einzulassen." Brigitte Weingart, Texte zur Kunst "Den Herausgeberinnen und Autoren des Bandes Blickzähmung und Augentäuschung ist es mit ihrer Publikation gelungen, einen Überblick über die Gesamtheit der Aussagen Lacans zu und seinen Experimenten mit Bildern zu gewähren, der längst überfällig war." Heidrun Isabel Mattes, Zeitschrift für Kunstgeschichte