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Was macht ein Land, das sich schwer tut mit dem Blick nach vorn? Es schaut zurück, es sucht nach Halt im Gestern. Christoph Dieckmann, vielfach preisgekrönter ZEIT-Autor, erzählt von der Macht des Vergangenen. Hitler verschwindet, Ulbricht kommt, die DDR-Gewaltigen erscheinen - auf der Tribüne und vor Gericht. Doch im Neuen lebt das Alte fort. Den Ritualen öffentlichen Gedenkens - 17. Juni, Mauerbau, verklärende Ostalgie - begegnet Dieckmann mit lebendiger Erinnerung.
About the author
Christoph Dieckmann, Jahrgang 1956, Filmvorführer, Studium der Theologie, Vikar, kirchlicher Medienreferent, Publizist, seit 1991 Redakteur der "Zeit". 1992 Internationaler Publizistik-Preis in Klagenfurt, 1993 Theodor-Wolff-Preis, 1994 Egon-Erwin-Kisch-Preis, 1996 Friedrich-Märker-Preis für Essayisten.§Bücher:§"My Generation" (1991; Neuausgabe 1999), "Oh! Great! Wonderful!" (1992), "Die Zeit stand still, die Lebensuhren liefen" (1993), "Alles im Eimer, alles im Lot" (1994), "Time is on my side"(1995) und "Das wahre Leben im falschen" (1998). Dieckmann lebt in Berlin-Pankow.§
Summary
Was macht ein Land, das sich schwer tut mit dem Blick nach vorn? Es schaut zurück, es sucht nach Halt im Gestern.
Christoph Dieckmann, vielfach preisgekrönter ZEIT-Autor, erzählt von der Macht des Vergangenen. Hitler verschwindet, Ulbricht kommt, die DDR-Gewaltigen erscheinen – auf der Tribüne und vor Gericht. Doch im Neuen lebt das Alte fort. Den Ritualen öffentlichen Gedenkens – 17. Juni, Mauerbau, verklärende Ostalgie – begegnet Dieckmann mit lebendiger Erinnerung.
Additional text
Das ist die große Qualität der Dieckmannschen Erzählungen: Wenn von der Sprengung der Paulinerkirche, der Leipziger Universitätskirche, berichtet wird, scheinen in der historischen Beschreibung viele Einzelerlebnisse auf. Schmerzlich sind sie manchemal, die Rückblicke, auch sei jedem das Recht zur Verklärung zugestanden - die respektvoll zusammengeführten Erinnerungen ergeben schließlich das Bild der Vergangenheit in einer höchst gegenwärtigen Farbe. Jaqueline Boysen, Deutschlandradio Kultur Erinnerung, dieses urdeutsche Wort: entwurzelte Mystik und innerweltliches Heimweh. Auch Christoph Dieckmann umkreist das Herdfeuer wärmender Gedanken, aber er bleibt misstrauisch gegenüber der Vorliebe des Gedächtnisses für Pastelltöne. Er pflegt kritische Nostalgie. Das ist durchweg lesenswert. Nicht nur für Ostdeutsche. Süddeutsche Zeitung In der deutschsprachigen Textlandschaft ist dieser Autor ein Einzelgänger: als "Zeit"-Reporter einer der wenigen Ostler im gehobenen westlichen Feuilleton; zum anderen - viel wichtiger - ein Autor mit einem aussergewöhnlichen Gefühl für Metier und Handwerkszeug. Er geht nah heran an Mensch und Ding, so nah, bis es komisch wird oder wehtut. Er nutzt ein eigentümliches Vokabular, reich an Neuschöpfungen, und bisweilen wirkt er im Tonfall angenehm altmodisch, ein Mann, der sich um den Zeitgeist nicht schert. Subjektiv schreibt er, mit betont biografischer Färbung, und trotzdem - ein Wunder - laden seine Texte ein zur Identifikation. Das ist das Wunder der geglückten Zeitreise: Staunend steht der Leser in Dieckmanns Welt. Uwe Stolzmann, Neue Zürcher Zeitung Dieses Buch ist ein literarisch und sprachmächtig großer Wurf. Es sind jugendfrische, ganz ostalgiefreie Prosa-Texte, angesiedelt im Grenzland von Essay und Reportage. Besseres dieses Genres gibt es kaum. ekz-Informationsdienst
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"Das ist die große Qualität der Dieckmannschen Erzählungen: Wenn von der Sprengung der Paulinerkirche, der Leipziger Universitätskirche, berichtet wird, scheinen in der historischen Beschreibung viele Einzelerlebnisse auf. Schmerzlich sind sie manchemal, die Rückblicke, auch sei jedem das Recht zur Verklärung zugestanden - die respektvoll zusammengeführten Erinnerungen ergeben schließlich das Bild der Vergangenheit in einer höchst gegenwärtigen Farbe." (Jaqueline Boysen, Deutschlandradio Kultur, 24.3.05)
"Erinnerung, dieses urdeutsche Wort: entwurzelte Mystik und innerweltliches Heimweh. Auch Christoph Dieckmann umkreist das Herdfeuer wärmender Gedanken, aber er bleibt misstrauisch gegenüber der Vorliebe des Gedächtnisses für Pastelltöne.Er pflegt kritische Nostalgie. Das ist durchweg lesenswert. Nicht nur für Ostdeutsche." (Süddeutsche Zeitung, 2.6.05)
"In der deutschsprachigen Textlandschaft ist dieser Autor ein Einzelgänger: als"Zeit"-Reporter einer der wenigen Ostler im gehobenen westlichen Feuilleton; zum anderen - viel wichtiger - ein Autor mit einem aussergewöhnlichen Gefühl für Metier und Handwerkszeug. Er geht nah heran an Mensch und Ding, so nah, bis es komisch wird oder wehtut. Er nutzt ein eigentümliches Vokabular, reich an Neuschöpfungen, und bisweilen wirkt er im Tonfall angenehm altmodisch, ein Mann, der sich um den Zeitgeist nicht schert. Subjektiv schreibt er, mit betont biografischer Färbung, und trotzdem - ein Wunder - laden seine Texte ein zur Identifikation. Das ist das Wunder der geglückten Zeitreise: Staunend steht der Leser in Dieckmanns Welt." (Uwe Stolzmann, Neue Zürcher Zeitung, 24.5.05)