Fr. 21.90

Musik-Konzepte, Neue Folge - Bd.128: Luciano Berio

German · Paperback / Softback

Shipping usually within 1 to 3 weeks (not available at short notice)

Description

Read more

Luciano Berio, geboren am 24.Oktober 1925 in Imperia [Oneglia] am Ligurischen Meer, wuchs in einer musikalischen Familie auf. Großvater Adolfo und Vater Ernesto waren beide komponierende Musiker; während die Walzer und Messen des Älteren, im Alltäglichen verwurzelt, eine elementare, manchmal kitschige Musizierform verkörperten, waren die Liedkompositionen des Vaters weit mehr einer akademisch-kulturbürgerlichen Haltung verpflichtet. In dieser Konstellation sind die beiden Pole des "Rohen" und des "Gekochten" präfiguriert, die Berio später in kulturellen Synthesen spannungsvoll zusammenführt. Zu Hause erhielt er seinen ersten Unterricht und entwickelte dabei eine Vorliebe fürs Klavier. Als man ihn 1944 zum Kriegsdienst einzog, setzte eine Verwundung an der Hand der pianistischen Laufbahn ein vorzeitiges Ende. Berio entschied sich für die Komposition und wurde 1945 ins Mailänder Konservatorium aufgenommen. Seine Lehrer waren Giulio Cesare Paribeni und Giorgio Ghedini. 1950 heiratete er die Sängerin Cathy Berberian, mit der ihn eine künstlerische Symbiose verband, die für die Entfaltung neuer Vokalkunst äußerst fruchtbar war. - Nach dem Studium stand Berio unter dem Einfluss Luigi Dallapiccolas und nahm 1952 an dessen Kompositionskurs in Tanglewood/Mass. teil. Damals beeindruckte ihn die neue Tonband-Musik der USA; er nahm mit dem italienischen Rundfunk Kontakt auf und gründete mit Bruno Maderna 1955 das Mailänder Studio di fonologia musicale, Italiens erstes Studio für elektroakustische Musik. Zwar waren sie verpflichtet, für Rundfunk- und Fernsehsendungen zahlreiche Klangelaborate herzustellen, erhielten dafür aber die Möglichkeit, eine neue "musik-elektronische" Ästhetik zu lancieren, die bisherige, einander widersprechende Konzeptionen bündeln sollte. - In den 60er-Jahren übte Berio eine rege Unterrichtstätigkeit aus (1960 Kompositionskurs in Tanglewood, 1961-62 an der Dartington Summer School), die ihn dann für mehrere Jahre in die USA führte: 1962-64 lehrte er am Mills College in Oakland/Cal., 1965-71 an der Juilliard School in New York. Später, 1993/94, wurden ihm die prestigereichen Charles Eliot Norton Lectures der Harvard University angetragen.Schon im Studium hatte sich Berio auch der Orchesterleitung gewidmet. In seiner New Yorker Zeit gründete er das "Juilliard Ensemble" und stand fortan immer häufiger am Dirigentenpult (u.a. als künstlerischer Leiter des Israel Chamber Orchestra 1975, der Accademia Filarmonica Romana 1976, des Orchestra Regionale della Toscana 1982-84). Nach unsteten "Wanderjahren" bezog er 1975 in Radicondoli bei Siena ein neues Heim, das nun im Zentrum gebündelter Aktivitäten stand. - Seine Beschäftigung mit elektronischer Musik konnte er am IRCAM in Paris wiederaufnehmen; 1974-80 leitete er dessen elektroakustische Sektion. Zur Fortentwicklung der Live-Elektronik wurde auf seine Initiative 1987 das Florentiner Institut "Tempo Reale" gegründet; Technologisches diente Berio als Katalysator zur Erneuerung vokaler und instrumentaler Klänge. - 2000 wurde ihm die Leitung der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom übertragen. Dort starb er am 27. Mai 2003.

List of contents

- Vorwort- Imke Misch: Von der Vergangenheit zur Gegenwart. Geschichtsbewusstsein im Schaffen Luciano Berios- Flo Menezes: Das 'laborinthische' Verhältnis von Text und Musik bei Luciano Berio- Matteo Nanni: Luciano Berios Weg zur elektroakustischen Musik. Die Entstehung des Mailänder "Studio de Fonologia Musicale"- Sabine Ehrmann-Herfort: Teatro per gli orecchi. Luciano Berios Experimente zum musikalischen Theater- Markus Bandur: "I prefer a wake". Berios "Sinfonia", Joyces "Finnegans Wake" und Ecos Poetik des 'offenen Kunstwerks'- Abstracts- Bibliografische Hinweise- Zeittafel- Autorinnen und Autoren

About the author

Ulrich Tadday, geboren 1963, Studium der Musikpädagogik und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Dortmund und Bochum; Staatsexamina, Promotion und Habilitation; seit 2002 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Bremen.

Ulrich Tadday, geboren 1963, Studium der Musikpädagogik und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Dortmund und Bochum; Staatsexamina, Promotion und Habilitation; seit 2002 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Bremen.

Heinz-Klaus Metzger, 1932-2009, aufgewachsen in Konstanz und Dortmund, eisterschüler bei Carl Seemann in Freiburg, studierte bei Max Deutsch i Paris und bei Rudolf Kolisch und Hans Leygraf in Darmstadt. Theodor W. Adorno wurde für ihn zum zentralen geistigen Einfluß. Metzger avancierte zum wichtigsten Theoretiker der seriellen Bewegung und trug maßgeblich dazu bei, John Cage in Europa durchzusetzen. 1969 Gründung des Ensembla Musica Negativa (mit Rainer Riehn). 1977-2003 Herausgabe der Reihe "Musik-Konzepte", danach "querstand. musikalische konzepte".

Product details

Assisted by Heinz-Klaus Metzger (Editor), Rainer Riehn (Editor), Ulrich Tadday (Editor)
Publisher Edition Text und Kritik
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.05.2005
 
EAN 9783883777849
ISBN 978-3-88377-784-9
No. of pages 116
Weight 188 g
Sets Musik-Konzepte, Neue Folge
Musik-Konzepte (Neue Folge)
Series Musik-Konzepte
Musik-Konzepte
Subject Humanities, art, music > Music > Music history

Customer reviews

No reviews have been written for this item yet. Write the first review and be helpful to other users when they decide on a purchase.

Write a review

Thumbs up or thumbs down? Write your own review.

For messages to CeDe.ch please use the contact form.

The input fields marked * are obligatory

By submitting this form you agree to our data privacy statement.