Read more
Zu Beginn des letzten Jahres entstanden auf dem Gelände der Kartause Ittingen acht Wilde Gärten, ein Projekt der Wiener Künstlerinnen und Zwillingsschwestern Christine und Irene Hohenbüchler. In gemeinsamer Arbeit mit Mitarbeitenden des Heimes und Werkbetriebs realisierten sie in der Klosteranlage verschiedene Gärten, welche die handicapierten Angestellten nach ihren eigenen Vorstellungen entworfen hatten. Entstanden sind acht verschiedene Gärten, die so unterschiedlich sind wie ihre Schöpfer und Schöpferinnen und so phantasievolle Namen tragen wie Panther auf rotem Teppich, Ente liegend - Ente fliegend oder Friedensgarten von ausserirdischen, höher entwickelten Lebewesen. Die einzelnen Projekte wurden von ihren Schöpfern und Schöpferinnen über zwei Jahre hinweg unterhalten; um die Entwicklung festhalten zu können, erhielten alle Gärtner und Gärtnerinnen einen Fotoapparat. Die Initianinnen Christine und Irene Hohenbüchler gehören zu einer Gruppe von Kunstschaffenden, die in ihrer Arbeit - meist ausserhalb des Kunstsystems - lebenspraktische Situationen kreieren. Sie treten unter dem Prinzip der multiplen Autorenschaft als Autorinnen zurück und stellen sich als Regisseurinnen in den Dienst einer ganzen Gruppe.
Das Kunstwerk ist lediglich ein Teil, nicht Ergebnis der eigentlichen Arbeit - die vorliegende unkonventionelle Publikation widerspiegelt diese unkonventionelle Haltung.