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Vor zwanzig Jahren gehörte noch Mut dazu, einen Architekten wie Giuseppe Terragni (1904 - 1943) für seine elegante strenge Architektur zu preisen. Er war zwar zweifellos einer der Grossen in Italien, womöglich der grösste Meister der inzwischen klassisch genannten Moderne, aber eben auch ein Faschist, der seine Mitgliedschaft in Mussolinis Partei niemals geleugnet hatte. Die Ambivalenz der Persönlichkeit Giuseppe Terragnis, seine Spaltung zwischen anspruchsvollem architektonischem Werk einerseits und politischer Verstrickung andererseits, erschwert die Analyse seines Werkes.
Diese Publikation dokumentiert diese Auseinandersetzung mit dem Werk des italienischen Rationalisten. In Textbeiträgen werden die Arbeiten Terragnis erläutert und das weitere Umfeld der rationalen Architektur in Italien aufgezeigt. Das Buch will aber auch Giuseppe Terragnis herausragende architektonische Qualität zum Nachdenken über den Einsatz von Architektur als ideologischem Werkzeug eines politischen Regimes vorstellen und die Frage aufwerfen, nach welchen Kriterien diese Architektur zu bewerten ist.
Auszeichnungen: «Die schönsten Schweizer Bücher» 1998, «Schönste Bücher aus aller Welt», Goldmedaille, Leipzig 1998