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Der Erfahrungsbericht des KZ-Häftlings No. 44904 (S) alias Gérald alias Jorge Semprun weitet sich zu einem autobiographischen Gesamtporträt, in seiner Erinnerung werden die verschiedensten Lebensabschnitte, Begebenheiten und Begegnungen wieder lebendig: die Emigration, das Studium an der Sorbonne, sein Engagement als Widerstandskämpfer, die Verhaftung und Deportation, die heimlichen Reisen nach Genf und Prag, Ostberlin und die Sowjetunion Anfang der sechziger Jahre, die Ferien auf der Krim im Kreise wichtiger Funktionäre, die Diskussionen mit kritischen Kommunisten wie Adam Schaff, die Auseinandersetzung mit Carillo, dem ehemaligen Generalsekretär der spanischen KP. Später die Schauprozesse in Prag, wo auch Mithäftlinge aus dem KZ verurteilt werden.Auch an Diskussionen der Intellektuellen in Paris erinnert sich Semprun zurück: an die Gespräche mit Sartre, Simone de Beauvoir oder Yves Berger; er berichtet von den Dreharbeiten mit Yves Montand und Costa Gavras für die Filme »Das Geständnis« oder »Der Krieg ist aus«.»Was für ein schöner Sonntag!« ist ein zeitgeschichtliches Dokument, eine poetische Autobiographie und gleichzeitig die sehr persönliche, leidenschaftliche, oft sehr ironische und bittere Auseinandersetzung des »Renegaten« Semprun mit dem Kommunismus.
About the author
Jorge Semprún, geboren am 10.12.1923 in Madrid als eines von sieben Kindern des linksliberalen Juraprofessors José Maria Semprun. Seine früh verstorbene Mutter, Susana Maura, war die Schwester des ersten Innenministers der spanischen Republik, Miguel Maura. Aufgrund des spanischen Bürgerkriegs zog José Maria Semprun im September 1936 mit seiner zweiten Frau und den Kindern nach Paris. Dort, an der Sorbonne, studierte Jorge Semprun nach der Rückkehr von einem längeren Aufenthalt in Den Haag Philosophie und schloss sich 1941 unter dem Decknamen 'Gérard' der kommunistischen Résistance an ('Francs-Tireurs et Partisans'). 1943 wurde Jorge Seprun von der Gestapo festgenommen und ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Nach der Befreiung am 12. April 1945 wählte er erneut Paris als seinen Wohnort. Als Mitglied der spanischen Exil-KP begann er 1953, den Widerstand gegen das Franco-Regime zu koordinieren, und von 1957-62 wirkte er am Aufbau einer kommunistischen Untergrundorganisation in Spanien mit. Wegen seiner Kritik am Stalinismus schloss die Kommunistische Partei ihn 1964 aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte Jorge Semprun bereits zu schreiben begonnen. Der spanische Ministerpräsident Felipe Gonzales Marquez ernannte ihn 1988 zum Kultusminister, aber schon nach drei Jahren zog Jorge Semprun sich wieder aus der Politik zurück. 1994 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. 2011 verstarb Jorge Semprún.
Summary
Der Erfahrungsbericht des KZ-Häftlings No. 44904 (S) alias Gérald alias Jorge Semprun weitet sich zu einem autobiographischen Gesamtporträt, in seiner Erinnerung werden die verschiedensten Lebensabschnitte, Begebenheiten und Begegnungen wieder lebendig: die Emigration, das Studium an der Sorbonne, sein Engagement als Widerstandskämpfer, die Verhaftung und Deportation, die heimlichen Reisen nach Genf und Prag, Ostberlin und die Sowjetunion Anfang der sechziger Jahre, die Ferien auf der Krim im Kreise wichtiger Funktionäre, die Diskussionen mit kritischen Kommunisten wie Adam Schaff, die Auseinandersetzung mit Carillo, dem ehemaligen Generalsekretär der spanischen KP. Später die Schauprozesse in Prag, wo auch Mithäftlinge aus dem KZ verurteilt werden.
Auch an Diskussionen der Intellektuellen in Paris erinnert sich Semprun zurück: an die Gespräche mit Sartre, Simone de Beauvoir oder Yves Berger; er berichtet von den Dreharbeiten mit Yves Montand und Costa Gavras für die Filme »Das Geständnis« oder »Der Krieg ist aus«.
»Was für ein schöner Sonntag!« ist ein zeitgeschichtliches Dokument, eine poetische Autobiographie und gleichzeitig die sehr persönliche, leidenschaftliche, oft sehr ironische und bittere Auseinandersetzung des »Renegaten« Semprun mit dem Kommunismus.