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Wildern, Diebstahl und Schulversäumnis gehörten zur Tagesordnung. Wie eine Wildkatze wuchs Mathias Kneißl zusammen mit seinem Bruder Alois und drei weiteren Geschwistern im Dachauer Hinterland auf. Doch dürfte damals niemand daran gedacht haben, dass er dereinst der meistgesuchte Verbrecher Bayerns sein würde. Als solcher verwickelte er die Staatsgewalt in ein Räuber- und Gendarmspiel, das in die Landesgeschichte eingehen sollte. Und in der Tat hat die Lebensgeschichte des »Kneißl-Hias« auch hundert Jahre nach dessen Hinrichtung nichts von ihrer Anziehungskraft verloren, wobei weniger die kriminelle, sondern vielmehr die soziologisch-psychologische Komponente den ungebrochenen Reiz ausmacht. Mit fotografischer Treue, gestützt auf ein umfangreiches Quellenstudium und auf Gespräche mit letzten Zeugen, zeichnet Wilhelm Lukas Kristl in seiner »kleinen Studie« ein fesselndes kulturgeschichtliches Zeitbild bayerischer Verhältnisse um 1900.
About the author
Wilhelm Lukas Kristl wurde 1903 in Landshut geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre begann er, sich mit Gerichtsreportagen und Filmkritiken einen Namen zu machen. 1933 ging er als Korrespondent nach Madrid, das ihm zur zweiten Heimat wurde. Nach Kriegsende arbeitete er als Redakteur für verschiedenste Münchner Zeitungen und leitete die Pressestelle des Bayernwerks. Seine wache Beobachtungsgabe machte den Journalisten und Schriftsteller zu einer "Instanz" (Karl Ude) für bayerische Belange.