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Selten d¿rfte eine Dissertation so lange auf ihre Ver¿ffentlichung gewartet haben: Im Dezember 1953 wurde die 25j¿ige Germanistin Astrid Claes von der Universit¿K¿ln mit einer Arbeit ¿ber den lyrischen Sprachstil Gottfried Benns promoviert. Zwar lobte dieser in seinem bald einsetzenden Briefwechsel mit der jungen Frau die erste wissenschaftliche Arbeit ¿ber sein lyrisches Werk als ¿ganz erstaunlich¿, die Methode als geradezu ¿mathematisch¿ ¿ doch erblickte die Untersuchung nie das Licht der ¿fentlichkeit. Dies ist um so erstaunlicher, als die Autorin sich den komplexen Gedichten Benns mit Hilfe eines ganz eigenst¿igen Verfahrens n¿rt und dabei zu noch heute g¿ltigen Ergebnissen gelangt. Die minuti¿se Lekt¿re und Wortfeldanalyse von Benns Lyrik l¿ den ¿bergeordneten Motivzusammenhang dieses vielleicht wichtigsten Gedichtkorpus der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts hervortreten ¿ auch eine kleine wissenschaftliche Sensation.
Astrid Gehlhoff-Claes, geb. 1928, Studium der Germanistik und Geschichte; Ver¿ffentlichung von Gedichtb¿en, Prosa und einem Schauspiel, ¿ersetzungen aus dem Englischen und Italienischen, 1975 Gr¿ndung des Vereins ¿Mit Worten unterwegs. Schriftsteller arbeiten mit Inhaftierten¿, zahlreiche Preise; 2001 wurden die ¿Briefe an Astrid Claes 1953-1956¿ publiziert; im Grupello Verlag erschien 2002 der autobiographische Band ¿Inseln der Erinnerung¿.
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1928-2011