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Zur wachsenden Zahl der weithin anerkannten Krankheitsbilder psychischer Störungen zählt nunmehr auch das "PathologischeGlücksspiel", die sogenannte Spielsucht. Die Studie geht am Beispiel der Spielsucht der Frage nach, wie auffälliges Verhalten durch zentrale gesellschaftliche Instanzen als psychische Krankheit kategorisiert wird. Untersucht werden das Aufkommen des Problems in den USA, seine Etablierung im Diagnostischen und Statistischen Handbuch der American Psychiatric Association sowie die in diesem Zusammenhang wesentlichen Konzepte, Akteure und Ereignisse. Bezugsrahmen ist die konstruktionistische Perspektive der Soziologie sozialer Probleme, deren aktuelle Varianten im theoretischen Teil der Arbeit selbst einer kritischen Analyse unterzogen werden.
List of contents
1 Varianten des Konstruktionismus.- 1.1 Spector/Kitsuse und die Kritik des 'ontological gerrymandering'.- 1.2 Selbstanwendung: Reflexiver Konstruktionsmus.- 1.3 Strikter Konstruktionsmus.- 1.4 Kontextueller Konstruktionismus.- 1.5 Fazit.- 2 Analysekonzepte.- 2.1 Problemdefinitionen.- 2.2 Definitionsleistungen: Dramatisierung im Krankheitsdiskurs.- 2.3 Akteure: Experten und Betroffene.- 2.4 Der Problematisierungsverlauf: Phasen- und Arenamodelle.- 2.5 Zum Gegenstandsbereich konstruktionistischer Forschung.- 3 Die dominante Krankheitsdefinition und konkurrierende Deutungen auffälligen Glücksspiels.- 3.1 Vorbemerkung zur Fallstudie.- 3.2 Die dominante Krankheitsdefinition.- 3.3 Suchtkonträre Deutungen auffälligen Glücksspielverhaltens.- 3.4 Interpretation.- 4. Die Problemkonstituierung in den USA - Akteure und Ereignisse.- 4.1 Die zwei Karrieren des Pathologischen Glücksspiels.- 4.2 Die Selbsthilfevereinigung Gamblers Anonymous.- 4.3 Koalitionen: Zur Kooperation von Gamblers Anonymous und professionellen Experten.- 4.4 Professionelle Experten und die Kodifizierung der Problemkategorie.- 4.5 Interpretation.- Schlußbetrachtung.- Literatur.
Summary
Zur wachsenden Zahl der weithin anerkannten Krankheitsbilder psychischer Störungen zählt nunmehr auch das "PathologischeGlücksspiel", die sogenannte Spielsucht. Die Studie geht am Beispiel der Spielsucht der Frage nach, wie auffälliges Verhalten durch zentrale gesellschaftliche Instanzen als psychische Krankheit kategorisiert wird. Untersucht werden das Aufkommen des Problems in den USA, seine Etablierung im Diagnostischen und Statistischen Handbuch der American Psychiatric Association sowie die in diesem Zusammenhang wesentlichen Konzepte, Akteure und Ereignisse. Bezugsrahmen ist die konstruktionistische Perspektive der Soziologie sozialer Probleme, deren aktuelle Varianten im theoretischen Teil der Arbeit selbst einer kritischen Analyse unterzogen werden.