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Christoph Marthaler kauft für jede neue Produktion ein Arbeitsbuch im immer gleichen Format. Nur die Farben wechseln. Und manchmal gehen diese Bücher verloren, in Zügen oder Zuschauerräumen. Das ist ärgerlich, denn bei diesen Arbeitsbüchern handelt es sich um sehr besondere Dokumente. In ihnen nähert sich Marthaler zukünftigen Inszenierungsvorhaben, legt Gedankensammlungen an, zeichnet, verfasst Gedichte, Minidramen und eigenartige Listen.
Für Theater der Zeit entwirft Christoph Marthaler erstmalig in der Manier seiner Arbeitsbücher nun ein Sonder-Arbeitsbuch. Er ermöglicht Einblicke in seinen Produktionskosmos, zeigt Fotos und Zeichnungen aus seinem Privatarchiv, berichtet von seinen frühen happeninghaften Inszenierungen der 1980er Jahre im öffentlichen Raum sowie von jenen, die wie Schutz vor der Zukunft, Papperlapapp oder Letzte Tage in den vergangenen 15 Jahren ebenfalls außerhalb des Stadttheaters entstanden sind.
About the author
Christoph Marthaler, geboren 1951 in Erlenbach bei Zürich, begann 1988 am Theater Basel kontinuierlich zu inszenieren. Seit 1993 arbeitete er auch an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin und am Hamburger Schauspielhaus. Von 2000 bis 2004 hatte er die Intendanz des Schauspielhauses Zürich inne, das in dieser Zeit zweimal zum Theater des Jahres gewählt wurde. Seine Inszenierungen werden weltweilt auf Festivals präsentiert.
Malte Ubenauf ist freier Dramaturg und arbeitet regelmäßig mit den Regisseuren Anna Viebrock, Christoph Marthaler, Christiane Pohle und Sven Holm zusammen.
Stefanie Carp, aufgewachsen in Hamburg, studierte Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg und an der Freien Universität Berlin. Sie promovierte über die Prosa und die Gesellschaftstheorie von Alexander Kluge ("Kriegsgeschichten: zum Werk Alexander Kluges", München 1987). Danach arbeitete sie als Dramaturgin am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Theater Basel im Team von Frank Baumbauer, sowie am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. In Basel begann ihre künstlerische Zusammenarbeit mit Christoph Marthaler und Anna Viebrock. Von 2000 bis 2004/05, während der Intendanz von Christoph Marthaler, war sie Chefdramaturgin und Kodirektorin am Schauspielhaus Zürich. 2005 kuratierte sie das Schauspielprogramm der Wiener Festwochen, von 2005 bis 2007 ging sie als Chefdramaturgin an die Volksbühne in Berlin. Von 2007 bis 2013 war sie Schauspieldirektorin der Wiener Festwochen.