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Die Geschichte beginnt 1933. Zwei Jungen von 15 Jahren, die dem jüdischen Mailänder Bürgertum angehören, werden von ihren Familien praktisch gezwungen, miteinander zu verkehren. Der eine, Leonardo, hat früh seine Eltern verloren und von seiner Mutter eine Herzkrankheit geerbt. Er lebt bei zwei unverheirateten Tanten und einem ebenso unverheirateten Onkel, ist altväterisch in seinem Geschmack, unsportlich, aber auch ironisch und selbstsicher, misstrauisch, jeglicher Phantasie abhold, selbst bei den Büchern, die er liest.Der andere, der Ich-Erzähler, kommt aus einer normalen Familie, begeistert sich für alles Moderne, ist sportlich, doch ohne allzu groses Selbstbewustsein. Eines Tages erfindet der Erzähler ein Mädchen und nach und nach eine Liebesgeschichte, die er selbst zu erleben vorgibt. Leonardo ist fasziniert und fordert immer neue Episoden. Durch diese Erzählungen kommen die Jungen einander allmählich näher. Leonardo wird sogar angesteckt und erfindet seinerseits eine Liebesgeschichte. Am Ende gestehen sie einander ihre Lügen, der Erzähler aber nicht ganz,die helle Gestalt des Mädchens lässt er als wirklich bestehen.
About the author
Marianne Schneider, geboren in München, ist seit 1980 Übersetzerin literarischer Texte aus dem Italienischen und gelegentlich aus dem Französischen. Neben sprachschöpferischen Gegenwartsautoren hat sie Renaissance-Klassiker und essayistische Werke übersetzt und sich als Herausgeberin u.a. von Leonardo da Vinci betätigt. Sie lehrte an der Europäischen Schule für literarische Übersetzung in Bozen und Florenz. 2009 erhielt sie den "Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis" für ihr Lebenswerk.