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1936 wurde das erste und einzige Heft der viersprachigen tschechischen Zeitschrift telehor (griech. "Fern-Sehen") als Sondernummer von und über László Moholy-Nagy publiziert. Zum 75-jährigen Jubiläum erscheint ein Faksimile-Reprint, der von einem Kommentarband begleitet wird.Die Zeitschrift widmete sich der Frage, wie aus technischen Erfindungen ästhetische Möglichkeiten entstehen. Die grossen Versprechen der Avantgarde sollten überprüft und unter zukünftigen Aspekten gesehen werden: Schon der Titel spielt auf die sich abzeichnenden Bedingungen einer Mediengesellschaft an. Fotografie und Film sind in telehor - wie im uvre von László Moholy-Nagy insgesamt - zentral. Einige der Texte sind Schlüsseltexte der modernen Fotografie- und Filmtheorie und medienhistorisch bedeutsame Dokumente.Der Reprint macht die Zeitschrift in ihrer künstlerischen und theoriegeschichtlichen Dimension wieder zugänglich. Auf die Ausstattung wurde besonderes Augenmerk gelegt. So liegt er als Spiralbindung vor, die Mitte der 1930er-Jahre als ultra-modern galt.Der Kommentarband umfasst einen editorischen Bericht, der die Zeitschrift telehor im Kontext von Kunst und Medien der 1920er- und 1930er-Jahre darstellt und die Position der künstlerischen Avantgarde am Schnittpunkt zweier Epochen erschliesst. Ausserdem enthält er weitere Übersetzungen: Ins Ungarische (die bereits vorlag), in Mandarin als Hommage an das ursprüngliche Publikationskonzept, ins Holländische, Spanische und Russische sowie ins Japanische als Broschüre aus Anlass einer Moholy-Nagy-Ausstellung.
About the author
László Moholy-Nagys (1895-1946) war Maler, Designer und Fotograf. Von 1923-28 lehrte er am Staatlichen Bauhaus in Weimar und Dessau. Nach seinem Weggang vom Bauhaus gründete er in Berlin ein eigenes Atelier. 1934 emigrierte er über Amsterdam nach England und 1937 in die USA, wo er das New Bauhaus in Chicago leitete. Nach dessen Auflösung gründete er 1939 die School of Design (seit 1944 Institute of Design).
Univ.-Prof. Dr. Klemens Gruber, geboren 1955 in Ried im Innkreis, ist stv. Vorstand des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien.
OLIVER A. I. BOTAR ist Professor der Kunstgeschichte an der University of Manitoba in Kanada, Kurator und Autor zahlreicher Bücher und Artikel.
Summary
1936 wurde das erste und einzige Heft der viersprachigen tschechischen Zeitschrift telehor (griech. „Fern-Sehen“) als Sondernummer von und über László Moholy-Nagy publiziert. Zum 75-jährigen Jubiläum erscheint ein Faksimile-Reprint, der von einem Kommentarband begleitet wird.Die Zeitschrift widmete sich der Frage, wie aus technischen Erfindungen ästhetische Möglichkeiten entstehen. Die grossen Versprechen der Avantgarde sollten überprüft und unter zukünftigen Aspekten gesehen werden: Schon der Titel spielt auf die sich abzeichnenden Bedingungen einer Mediengesellschaft an. Fotografie und Film sind in telehor – wie im Œuvre von László Moholy-Nagy insgesamt – zentral. Einige der Texte sind Schlüsseltexte der modernen Fotografie- und Filmtheorie und medienhistorisch bedeutsame Dokumente.Der Reprint macht die Zeitschrift in ihrer künstlerischen und theoriegeschichtlichen Dimension wieder zugänglich. Auf die Ausstattung wurde besonderes Augenmerk gelegt. So liegt er als Spiralbindung vor, die Mitte der 1930er-Jahre als ultra-modern galt.Der Kommentarband umfasst einen editorischen Bericht, der die Zeitschrift telehor im Kontext von Kunst und Medien der 1920er- und 1930er-Jahre darstellt und die Position der künstlerischen Avantgarde am Schnittpunkt zweier Epochen erschliesst. Ausserdem enthält er weitere Übersetzungen: Ins Ungarische (die bereits vorlag), in Mandarin als Hommage an das ursprüngliche Publikationskonzept, ins Holländische, Spanische und Russische sowie ins Japanische als Broschüre aus Anlass einer Moholy-Nagy-Ausstellung.