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Jaenicke untersucht, wie psychotherapeutische Interventionen in ihrer Intersubjektivität verstanden werden können. Denn die emotionalen Welten beider Beteiligter spielen eine konstitutive Rolle, sowohl beim Erfolg als auch bei krisenhaften Momenten im therapeutischen Prozess. Die Interaktion unterschiedlich organisierter subjektiver Welten in der Psychotherapie zeigt, wie eng Schwäche und Stärke, Heilung und Scheitern in jedem psychotherapeutischen Prozess miteinander verwoben sind. Auf der Ebene der wechselseitigen Begegnung hat der Prozess der Veränderung damit zu tun, wie die idiosynkratischen Stärken und Mängel beider Beteiligter miteinander verstrickt und im Durcharbeitungsprozess schließlich bearbeitet werden. Während ein asymmetrisches Setting aufrechterhalten wird und das Augenmerk in unserer Arbeit auf den Patienten gerichtet bleibt, wird jeglicher Veränderungsprozess als eine Systemveränderung verstanden. Zwei detaillierte Falldarstellungen und ein Supervisionsbeispiel veranschaulichen die Radikalität intersubjektiven Denkens und Fühlens.
About the author
Chris Jaenicke, Dipl. Psych., ist Psychoanalytiker, Lehranalytiker, Supervisor und Dozent in der Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse und Psychotherapie, Berlin e.V. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift "Selbstpsychologie - Europäische Zeitschrift für Psychoanalytische Therapie und Forschung." Forschungsschwerpunkte und Publikationen zur Intersubjektivitätstheorie und Selbstpsychologie.
lisabeth Vorspohl ist eine renommierte Übersetzerin psychoanalytischer Literatur. Sie übersetzte u. a. Werke von Wilfred R. Bion und Daniel N. Stern.