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Die Möglichkeiten der modernen Empfängnisverhütung und Reproduktionsmedizin, die Pluralisierung familiärer Lebenswelten und die zunehmend schwächere Prägekraft des kirchlichen Ordnungs- und Sinnhorizonts lassen vormals gültige Leitbilder von Ehe und Familie fraglich erscheinen. Um ihre Verbindlichkeit, innere Ausgestaltung sowie rechtliche und soziale Absicherung ist ein heftiger Streit entbrannt. Im vorliegenden Band erörtern namhafte Fachleute auf der Basis grundlegender Informationen die drängendsten Herausforderungen und machen auf unausgeschöpfte Ressourcen aufmerksam.
Mit Beiträgen von Rainer Anselm, Albert Biesinger, Peter Dabrock, Bernhard Fresacher, Stephan Goertz, Gerd Häfner, Judith Hahn, Marianne Heimbach-Steins, Konrad Hilpert, Markus Knapp, Cornelia Koppetsch, Bernhard Laux, Ralf Miggelbrink, Sigrid Müller, Hans-Joachim Sander und Jochen Sautermeister.
About the author
Konrad Hilpert, geboren 1947, ist Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach Tätigkeiten als Religionslehrer an einem Gymnasium bei Freiburg und als Hochschulassistent in Duisburg sowie als Lehrstuhlvertreter in Paderborn und Freiburg folgte er 1990 einem Ruf an die Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Von dort wechselte er 2001 als ordentlicher Professor die LMU München. Er ist u.a. Mitglied der Kommission der Bayerischen Staatsregierung für ethische Fragen in den Biowissenschaften und in der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellenforschung in Berlin. Derzeit ist er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Moraltheologen und Prodekan der Katholisch-theologischen Fakultät.
Bernhard Laux ist Bestatter. Als Kaufmann führte ihn sein beruflicher Weg zunächst in die Selbstständigkeit. Eine Nahtoderfahrung sorgte dafür, dass er 1994 begann, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Intensiv befasste er sich mit dem Studium der Religionen, spiritueller Lehren, des Lebens und des Todes und fand schließlich zu seiner Berufung als Bestatter. Sein besonderes Anliegen ist die nicht wiederholbare letzte Abschiednahme.
Summary
Veränderte Rollen von Frauen und Männern, die Möglichkeiten der Empfängnisverhütung und der modernen Reproduktionsmedizin, die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Orientierung sowie die Häufigkeit von Scheidung und Zweitehe haben in jüngster Zeit die Institution Ehe und Familie in die Diskussion gebracht. Kaum jemand hält diese einfach für verzichtbar und keine politische Gruppe erklärt ihr Ende. Aber um die Verbindlichkeit dieser Lebensformen, ihre Bedingungen, die innere Ausgestaltung sowie die rechtliche und soziale Absicherung ist ein heftiger Streit entbrannt. Auch in den christlichen Kirchen gehen die Auffassungen bei diesem Thema auseinander, wie der Streit um die Orientierungshilfe der EKD und die Diskussionen im Vorfeld der Außerordentlichen Bischofssynode im Oktober 2014 zeigen. Im vorliegenden Band erörtern namhafte Fachleute auf der Basis grundlegender Informationen die drängendsten Herausforderungen und machen auf unausgeschöpfte Ressourcen aufmerksam.