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Das Schlaflied für Mirjam, entstanden 1897, schrieb Richard Beer-Hofmann, als seine erste Tochter geboren wurde, absichtsvoll-absichtslos aus keinem weiteren Anlaß, als das kleine Mädchen in den Schlaf zu wiegen. Daß diese vier Strophen ihn, einen nahezu unbekannten Autor, auf der Stelle berühmt machen würden, ahnte der Dichter nicht.
Des Weiteren legt dieser Band die verstreut gedruckten und aus dem Nachlaß herausgegebenen Texte des Dichters vor. Erst durch diese weitgehend unbekannten Werke erschließt sich nun in wünschenswerter Vollständigkeit das gesamte Werk Beer-Hofmanns.
About the author
Richard Beer-Hofmann, 11. 7. 1866 Wien - 26. 9. 1945 New York. Der Sohn des Rechtsanwalts Hermann Beer wurde nach dem Tod der Mutter von deren Schwester und ihrem Mann Alois Hofmann erzogen. B. studierte von 1883 an Jura in Wien, promovierte 1890 und lebte danach, finanziell unabhängig, als freier Autor in Wien. 1897 heiratete er Paula Lissy, 1924-32 übernahm er einige Inszenierungen in Wien und Salzburg. Nach seiner Konversion zum jüdischen Glauben besuchte er 1936 Palästina. 1938 verließ die Familie Österreich; seine Frau starb 1939 in Zürich, B. emigrierte in die USA (New York). Kurz vor seinem Tod wurde er amerikanischer Staatsbürger. B. gehörte mit H. v. Hofmannsthal und A. Schnitzler, mit denen er befreundet war, zu den Autoren des Jungen Wien.
Andreas Thomasberger ist apl. Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Frankfurt am Main. Er habilitierte sich mit einer Arbeit zur Edition und Interpretation von Hugo von Hofmannsthals Lyrik und ist unter anderem Herausgeber von Werken Hofmannsthals, Richard Beer-Hofmanns und Franziska Gräfin zu Reventlows.