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Japan, seinerseits vom Westen bedrängt, entwickelte zwischen 1870 und 1945 eine partiell andere Sicht auf Korea und China als die in den westlichen Kolonialmächten vorherrschende. Westliche Kolonialmächte betrachteten die Kolonialbevölkerungen häufig als Objekt einer Zivilisierung oder versagten ihnen Entwicklung. Dieses Muster gilt nicht unbedingt für Japans Dominanzstreben.
In vier Fallstudien werden mögliche Unterschiede ausgelotet. Bewirkte das Völkerrechtsdenken des 19. Jahrhunderts Lerneffekte in Japan, als es Korea in seinen Einflussbereich hineinzog? Lag der japanischen Politik dort seit der Annexion 1910 eine rassistische Sicht zugrunde? Welche Wandlungen machte Japans Legitimationsstrategie während seiner militärischen Expansion in Ostasien durch? Und nach 1945: Gab es eine japanische Selbstkritik, die sich in ihren Maßstäben auch an geistigen Positionen des modernen China orientierte statt nur an den Alliierten? Japanische Quellen bilden das Material für die Untersuchung.
Summary
Japan, seinerseits vom Westen bedr�ngt, entwickelte zwischen 1870 und 1945 eine partiell andere Sicht auf Korea und China als die in den westlichen Kolonialm�chten vorherrschende. Westliche Kolonialm�chte betrachteten die Kolonialbev�lkerungen h�ufig als Objekt einer �Zivilisierung� oder versagten ihnen Entwicklung. Dieses Muster gilt nicht unbedingt f�r Japans Dominanzstreben.
In vier Fallstudien werden m�gliche Unterschiede ausgelotet. Bewirkte das V�lkerrechtsdenken des 19. Jahrhunderts �Lerneffekte� in Japan, als es Korea in seinen Einflussbereich hineinzog? Lag der japanischen Politik dort seit der Annexion 1910 eine rassistische Sicht zugrunde? Welche Wandlungen machte Japans Legitimationsstrategie w�hrend seiner milit�rischen Expansion in Ostasien durch? Und nach 1945: Gab es eine japanische Selbstkritik, die sich in ihren Ma�st�ben auch an geistigen Positionen des modernen China orientierte statt nur an den Alliierten? Japanische Quellen bilden das Material f�r die Untersuchung.