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Wenn es gut läuft für den dreizehnjährigen Dion, wenn also seine Mutter hinreichend nah und die Grenze zwischen ihr und ihm gerade richtig gezogen ist, dann ist auch das Moor eine Landschaft voller Verheißungen. Dion wohnt seit dem Tod des Vaters, der Bauer war, allein mit seiner Mutter in einem norddeutschen Dorf, im letzten Gebäude hinter den Ställen. Morgens, wenn die Mutter ihr Bad im Moor nimmt, kann er den Wind in den Binsen hören. Aber wenn die Mutter, eine erfolglose Künstlerin, ihr Scheitern mit einer grenzüberschreitenden Liebe zum Sohn kompensiert, erlebt Dion das ganze Elend des zu früh erwachsen gewordenen.Gunther Geltinger schont niemanden, nicht seine Figuren, nicht seine Leser. Er schildert das sexuelle Erwachen Dions, die tabletten- und alkoholsüchtige Mutter, die Grausamkeiten aus dem Dorf.
About the author
Gunther Geltinger, geb. 1974 in Erlenbach am Main, studierte in Wien Drehbuch und Dramaturgie sowie an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Er nahm an der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin teil und wurde mit dem Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln ausgezeichnet.
Summary
Wenn es gut läuft für den dreizehnjährigen Dion, wenn also seine Mutter hinreichend nah und die Grenze zwischen ihr und ihm gerade richtig gezogen ist, dann ist auch das Moor eine Landschaft voller Verheißungen. Dion wohnt seit dem Tod des Vaters, der Bauer war, allein mit seiner Mutter in einem norddeutschen Dorf, im letzten Gebäude hinter den Ställen. Morgens, wenn die Mutter ihr Bad im Moor nimmt, kann er den Wind in den Binsen hören. Aber wenn die Mutter, eine erfolglose Künstlerin, ihr Scheitern mit einer grenzüberschreitenden Liebe zum Sohn kompensiert, erlebt Dion das ganze Elend des zu früh erwachsen gewordenen.
Gunther Geltinger schont niemanden, nicht seine Figuren, nicht seine Leser. Er schildert das sexuelle Erwachen Dions, die tabletten- und alkoholsüchtige Mutter, die Grausamkeiten aus dem Dorf.
Additional text
»Eine virtuose, rhythmische Prosa ist Geltinger gelungen, in der Hören, Riechen und Fühlen die Farben für einen komplex gewebten Erzählteppich bilden. ... Geltinger psychologisiert nicht, er doppelt nicht die Bilder von Sexualität, Angst, Verführung und Gewalt, sondern er hat den imaginären Ort gefunden, an dem das Innere der Figuren seinen wuchtigen Schauplatz erhält. Beeindruckend.«
Report
»Die Frage, warum die Krankheiten der Seele zurzeit auf so interessante Weise in die Romane der unmittelbaren Gegenwart drängen, wäre eine ausführliche Betrachtung wert. Gunther Geltinger hat sich auf diesem Feld mit seinem intensiven, packenden, mutigen, rätselhaften Roman Moor einen vorderen Platz gesichert.« Ina Hartwig Süddeutsche Zeitung 20140122