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Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs starb Georg Trakl in einem Militärspital an einer Überdosis Kokain. Ob der im Krieg traumatisierte Dichter Selbstmord beging, ist eines der Rätsel, die sein Leben und Werk umgeben. Rüdiger Görner gelingt es, sich den biographischen Brüchen und Details über das Werk anzunähern. Er geht in der Auseinandersetzung mit den Gedichten der Todessehnsucht Trakls, der mehr als innigen Beziehung zu Schwester Margarethe und dem Aufwachsen in Salzburg nach. Und kommt zu faszinierenden Schlüssen: Dass sich die Extreme der Zeit - die Beschleunigung der Lebensverhältnisse, ihre rücksichtslose Technisierung - im Werk des Dichters nur bedingt spiegeln. Und dass die Gedichte - Trakls Ruhelosigkeit zum Trotz - oft geradezu ausgeruht klingen.
About the author
Rüdiger Görner, geb. 1957, lebt seit 1981 als Literaturwissenschaftler, Kritiker und Schriftsteller in London. Er studierte in Tübingen und London Germanistik, Geschichte, Philosophie und Anglistik, lehrte an den Universitäten Surrey und Aston in Birmingham, bevor er 1999 Direktor des Institute of Germanic Studies der University of London wurde. Seit 2004 lehrt er am Queen Mary, University of London und leitet als Gründungsdirektor seit 2006 das Centre for Anglo-German Cultural Relations. Rüdiger Görner hatte Gastprofessuren in Tokyo, Heidelberg, Mainz, Hannover, Köln und Salzburg inne und ist Verfasser von über fünfzehn literaturwissenschaftlichen Monografien.
Report
"Eine schlechterdings bewundernswerte Biografie. Ihre Besonderheit liegt darin, dass der Forscher mit so empfindsamer wie liebevoller Detailtreue das Leben und Werk interpretiert, bis hinein in die Verästelungen und Verschlüsselungen eine Höllenfahrt in Trakls Finsternisse wagt." Fritz J. Raddatz, Die Welt, 26.07.14 "Eine erhellende Neuvermessung." Alexander Kissler, Cicero, 28.07.14 "Noch nie wurde so klarsichtig und eindrucksvoll das geistige Beziehungsgeflecht Trakl herausgearbeitet wie in dieser Biografie." Wolf Scheller, Kölner Stadt-Anzeiger, 28.07.14 "Görner erzählt, deutet und kommentiert eindringlich." Friedmar Apel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.09.14