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DieÜberzeugungskraft der Religion schwindet bei uns und in anderen Ländern Europas. Bekennende Mehrheiten sind ebenfalls seit langem nicht mehr in Sicht. Dennoch erhebt das organisierte Christentum mit wachsendem Selbstbewusstsein den Anspruch, der berufene Anwalt deröffentlichen Moral zu sein. Die Kirchen besetzen denöffentlichen Raum der liberalen Demokratie, ohne dass ihnen noch nennenswert widersprochen wird. Dabei spielen die modernen Inszenierungsstrategien des Religiotainment eine Schlüsselrolle. Dies und die gesellschaftliche Entwicklung haben zu einer Asymmetrie geführt, die die säkulare Vernunft ihrer Stimme in derÖffentlichkeit beraubt. Es ist aber die Frage, wie viel Resakralisierung und Religiotainment die liberale Demokratie verträgt, ohne die Grundlagen ihres Bestehens zu gefährden.
List of contents
Eine Resakralisierung der Öffentlichkeit?.- I Befunde.- 1 Die zugefallenen Hegemonie.- 2 Eine ambivalente Verführung: "Zivilreligion".- 3 Die verdächtigte Aufklärung.- II Grundlagen.- 4 Ein erfreuliches Talent zum Opportunismus.- 5 Die Zivilisierung des Absoluten.- 6 Die unbewältigte Dialektik.- III Das Neue.- 7 Ironie des Glaubens?.- 8 Die Persistenz der Religion.- 9 Religion als Theater.- 10 Die Asymmetrie der Lebenswelten.- 11 Wahrheit, interkultureller Dialog und Bürgerschaft.- IV Die Herausforderung.- 12 Motive und Gründe.- 13 Glaube, Lebenswelt, Staat.- 14 Das Argument der Grenze.- 15 Der Schutz der Zivilität.- 16 Fundamentalismus als Marktzwang?.- 17 Ethische Großmacht ohne Mandat?.- Das Lessing'sehe Minimum.- Zitierte Literatur.
About the author
Univ.-Prof. Dr. Thomas Meyer war Inhaber der Professur für Politikwissenschaft an der Technischen Universität Dortmund. Er ist Mitherausgeber und seit 2008 auch Chefredakteur der Zeitschrift "Neue Gesellschaft Frankfurter Hefte". Ferner gehört er dem Lehrkörper der Akademie für Soziale Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung an. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Soziale Demokratie, kulturelle Grundlagen der Politik, politische Kommunikation sowie die Zivilgesellschaft und Politik.§Prof. Dr. Udo Vorholt ist Professor im Institut für Philosophie und Politikwissenschaft an der Technischen Universität Dortmund. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Parteien, politische Bildung und Fragen der politischen Theorie.
Summary
Die Überzeugungskraft der Religion schwindet bei uns und in anderen Ländern Europas. Bekennende Mehrheiten sind ebenfalls seit langem nicht mehr in Sicht. Dennoch erhebt das organisierte Christentum mit wachsendem Selbstbewusstsein den Anspruch, der berufene Anwalt der öffentlichen Moral zu sein. Die Kirchen besetzen den öffentlichen Raum der liberalen Demokratie, ohne dass ihnen noch nennenswert widersprochen wird. Dabei spielen die modernen Inszenierungsstrategien des Religiotainment eine Schlüsselrolle. Dies und die gesellschaftliche Entwicklung haben zu einer Asymmetrie geführt, die die säkulare Vernunft ihrer Stimme in der Öffentlichkeit beraubt. Es ist aber die Frage, wie viel Resakralisierung und Religiotainment die liberale Demokratie verträgt, ohne die Grundlagen ihres Bestehens zu gefährden.
Foreword
Die Kirchen im öffentlichen Raum - eine Herausforderung!
Additional text
"Einen fulminanten Essay zum Verhältnis von Religion und Politik hat der Politikwissenschaftler Thomas Meyer geliefert. [...] Mit dem gut lesbaren, pointiert formulierten Essay ist für die Diskussion ein weites Feld eröffnet." EB - Erwachsenenbildung, 02/2006