Read more
Angesichts der Konfrontationspolitik, welche die UdSSR bis dahin verfolgt hatte, konnte sich im März 1952 kaum jemand vorstellen, dass Stalin mit dem Vorschlag des Friedensvertrags mit einem neutralen Gesamtdeutschland die Bereitschaft zur Wiedervereinigung auf der Basis freier Wahlen verbunden habe. Doch je weiter die Zeit danach voranschritt, desto mehr verbreitete sich vielfach die Ansicht, mit der Ablehnung sei eine Chance versäumt worden. Die daraus erwachsende Kontroverse der Historiker, ob es sich um ein 'ernsthaftes Angebot' gehandelt habe oder nicht, kam nicht zum Abschluss, als Dokumente auch aus Moskauer Archiven - in freilich zunächst sehr begrenztem Umfang - zugänglich wurden. Das Buch stellt aufgrund der inzwischen erheblich verbesserten Quellenlage den Streit über die März-Note, die Argumente pro und contra, den Verlauf der sowjetischen Deutschland-Politik in der Stalin-Ära einschließlich der Vorbereitungsarbeiten an der Note dar und zieht daraus Schlüsse auf die zugrunde liegenden Absichten und Ziele. Damit entsteht ein umfassendes Bild der Geschichte des frühen Kalten Krieges in Europa, dessen Kernpunkt die deutsche Frage war.
About the author
Gerhard Wettig, geboren 1934, ehem. wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Köln, ist ext. Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin.
Report
»Wettig leistet diese Neujustierung der Debatte im alten Gewande, nicht mehr und nicht weniger.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Im Ganzen führt der Band wesentliche Verwicklungen sowjetischer Deutschlandpolitik nach 1945 vor Augen. In der Frage der Stalin-Note ist die Einschätzung Wettings überzeugend.« Sehepunkte