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«Als der bekannte
stete Tropfen
sein Loch in
den Stein
geschlagen hatte,
fragte der Stein:
Was beweist das?
Sagte der Tropfen:
Ich tropfe stets.
Sagte der Stein:
Ich nicht.»
Eine neue Auswahl von Delius' Gedichten aus vier Jahrzehnten - mit illusionslosem Blick und stilistischer Prägnanz, oft gebrochen durch Ironie, gewinnt er dem Alltag Poesie ab.
About the author
Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom, in Hessen aufgewachsen, lebt heute in Berlin. Mit zeitkritischen Romanen und Erzählungen, aber auch als Lyriker wurde Friedrich Delius zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren. Bereits vielfach ausgezeichnet, erhielt Delius den Walter-Hasenclever-Literaturpreis, den Fontane-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis, den Georg-Büchner-Preis sowie 2012 den Gerty-Spies-Literaturpreis.
Summary
«Als der bekannte
stete Tropfen
sein Loch in
den Stein
geschlagen hatte,
fragte der Stein:
Was beweist das?
Sagte der Tropfen:
Ich tropfe stets.
Sagte der Stein:
Ich nicht.»
Eine neue Auswahl von Delius‘ Gedichten aus vier Jahrzehnten - mit illusionslosem Blick und stilistischer Prägnanz, oft gebrochen durch Ironie, gewinnt er dem Alltag Poesie ab.
Additional text
Eine Wachheit für den Augenblick, die sich aufs schönste mit Formbewusstsein und Kargheit der Sprache verbindet.
Report
Nachdenklichkeit, Zweifel, Unsicherheiten und Furcht vor wohlfeilen Klischees (im politischen genauso wie im poetischen Bereich) waren stets Kennzeichen von Delius' Lyrik, aber auch der Zorn über bestehendes Unrecht, ebenso wie die Lust zur sozialen Veränderung, der Appell an die Leser und eine scheinbar unzerstörbare Hoffnung auf eine bessere Zukunft. FAZ.NET