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Es gab eine Zeit, da wurde man an der Käsetheke bedient und beraten, da kaufte man die Bahnkarte am Schalter und richtete den Dauerauftrag mit persönlicher Unterschrift am Bankschalter ein. Heute wählen wir fertig abgepackten Käse aus der Kühltruhe aus, schlagen uns mit Fahrkartenautomaten herum und erledigen Bankgeschäfte online zu Hause. Mit Ikea fing es an - der Kunde arbeitet mit. G. Günter Voß und Kerstin Rieder zeigen, welche Folgen das für die Wirtschaft, für den Einzelnen und für unsere Gesellschaft hat. Der Kunde ist heute selbstbestimmter, informierter, aktiver, er ist stärker Subjekt als vorher. Zugleich unterliegt der Konsument aber einer Entfremdung: Er hat gar keine Wahl, selbst wenn es ihn überfordert, er muss "mitarbeiten", Beratung entfällt. Mit ihren amüsanten Exkursen zu Lust und Frust des arbeitenden Kunden, verknüpft mit scharfsinnigen soziologischen Analysen, regen die Autoren zum Nachdenken an: Wohin mag dies alles führen - und wollen wir das wirklich?
List of contents
Vorwort
Einleitung
1. Die neuen aktiven Kunden: billig, willig, praktisch
und sehr fleißig - Impressionen aus der Konsumwelt
des 21. Jahrhunderts
2. Von der Selbstbedienung zu Activexperts und Customer
Communities - Eine kleine Wirtschaftsgeschichte des
aktiven Konsums
2.1 Entstehung und Entwicklung des aktiven Konsums
2.2Aktuelle Entwicklungen: Erweiterte Auslagerung
von Tätigkeiten auf die Konsumenten
2.3 Fazit
3. Vom klassischen Käufer zum Prosumenten neuen Typs
- Die Entdeckung des aktiven Konsumenten durch die Wissenschaft
3.1 Aktiver Konsum und gesellschaftlicher Wandel im Fokus
von Soziologie und Wirtschaftswissenschaften
3.2 Betriebswirtschaftliche Strategien zum aktiven Konsum
3.3 Aktiver Konsum, Interaktion und Kundenrolle im Blick
der Forschung
3.4 Fazit
4. Der Arbeitende Kunde - Theoretische Annäherungen
4.1 Nützliche Ko-Produzenten - Die Auslagerung
betrieblicher Kosten und Funktionen auf die Kunden
4.2 Der Arbeitende Kunde - Typologische Bestimmungen
einer neuen gesellschaftlichen Grundform individueller Konsumtion und Reproduktion
4.3 Die doppelte Entgrenzung von 'Arbeit' und 'Leben'
- Sozialstrukturelle Rahmung des Arbeitenden Kunden
4.4 Vom konsumierenden Produzenten zum produzierenden Konsumenten - eine historische Typologie
5. Neue Konsumenten - Neue Subjekte?
5.1 Entfremdung - Ein Thema für Arbeitende Kunden?
5.2 Die Vergesellschaftung der Arbeitenden Kunden
5.3 Auf dem Wege zu einer neuen Subjektivität?
Nachwort - Wege zu weiteren Themen
Literatur
About the author
G. Günter Voß ist Professor für Industrie- und Techniksoziologie an der TU Chemnitz.
Kerstin Rieder, Dr. phil., ist Dozentin für Gesundheits-, Freizeit- und Sportpsychologie an der FH Solothurn, Schweiz.
Summary
Es gab eine Zeit, da wurde man an der Käsetheke bedient und beraten, da kaufte man die Bahnkarte am Schalter und richtete den Dauerauftrag mit persönlicher Unterschrift am Bankschalter ein. Heute wählen wir fertig abgepackten Käse aus der Kühltruhe aus, schlagen uns mit Fahrkartenautomaten herum und erledigen Bankgeschäfte online zu Hause. Mit Ikea fing es an – der Kunde arbeitet mit. G. Günter Voß und Kerstin Rieder zeigen, welche Folgen das für die Wirtschaft, für den Einzelnen und für unsere Gesellschaft hat. Der Kunde ist heute selbstbestimmter, informierter, aktiver, er ist stärker Subjekt als vorher. Zugleich unterliegt der Konsument aber einer Entfremdung: Er hat gar keine Wahl, selbst wenn es ihn überfordert, er muss »mitarbeiten«, Beratung entfällt. Mit ihren amüsanten Exkursen zu Lust und Frust des arbeitenden Kunden, verknüpft mit scharfsinnigen soziologischen Analysen, regen die Autoren zum Nachdenken an: Wohin mag dies alles führen – und wollen wir das wirklich?
Report
Der ausgebeutete Kunde
"Ein überaus lesenswertes Buch!" (Bilanz, 16.11.2005)
Schwerarbeit im Supermarkt
"Als Konsumenten sind wir selbstbestimmter denn je, müssen aber auch mehr schuften denn je. Schön, daß uns mal jemand darauf aufmerksam macht." (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 04.12.2005)
Shopping ist Arbeit
"Die Autoren beleuchten die Entwicklung eines neuen Typs Kunden - und liefern dabei ganz nebenbei profundes arbeitssoziologisches Hintergrundwissen." (Financial Times Deutschland, 14.12.2005)
Selbst ist der Kunde!
"Ein spannender Denkansatz, gleichermaßen wertvoll für geplagte Konsumenten wie für Wissenschaftler, die sich mit den Veränderungen der sozialen Logik in unserer Gesellschaft befassen." (Psychologie Heute, 01.04.2006)