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Software gewinnt zunehmend Einfluss auf menschliche Interaktionen und gerät so zunehmend in ein Spannungsverhältnis zu Recht und Gesellschaft. Probleme ergeben sich insbesondere dadurch, dass Softwaregestaltungen ohne jegliche demokratische Legitimation tief in viele Lebensbereiche eingreifen ohne hierbei den rechtlichen Rahmen angemessen zu berücksichtigen. Aus Sicht des Softwareentwicklers geschieht dies in der Regel aus Unkenntnis des Rechtsrahmens. Der vorliegende Beitrag zur Rechtsinformatik leistet deshalb die Konzeption und Umsetzung eines Produktivsystems zur Unterstützung bei der Entwicklung rechtskonformer Software vor, die überdies eine Laufzeitkontrolle erlaubt. Der Ansatz beruht auf einer technischen Umsetzung der juristischen Subsumtion soweit dies möglich ist und wird durch eine weitgehende Komplexitätsreduktion der normativen Fragestellungen ergänzt. Als Szenario soll die Entwicklung des "Internet der Dienste" dienen, welches als umfassendes Ökosystem betrachtet wird, in dem Dienste beispielsweise über Marktplätze im Internet handelbar sind.
List of contents
Teil I: Einführung.- Überblick.- Methodisches Konzept.- Referenzbeispiel.- Teil II: Entwicklung des Basiskonzepts.- Das Internet der Dienste.- Juristische Methodik.-Symbolische Ebene.- Begriffliche Ebene.-Kommunikation.- Teil III: Gesamtarchitektur des Systems.- Eingrenzung.- Anforderungen.- Grobentwurf.- Teil IV: Detaillierte Anforderungen.- Anforderungen an die Symbolische Ebene, Begriffsmodellierung und Rechtsbegriffsontologie.- Begriffliche Ebene - Anforderungen an die Sachverhaltsontologie/Sachverhalt.- Begriffliche Ebene - Anforderungen an Subsumtion und Matchmaking.-Anforderungen an den logischen Schluss, vollständige Obersätze und dynamische Normgraphen.- Teil V Detaillierter Entwurf.- Formalisierte Rechtssätze.-Komponente zur Subsumtion.- Logische Komponente zur Rechtsfolgenermittlung.- Literatur.- Index.
About the author
Oliver Raabe, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Kiel mit erstem juristischem Staatsexamen. Juristischer Vorbereitungsdienst und zweites juristisches Staatsexamen in Hamburg. Hernach Dissertation zum technischen Umweltschutzrecht an der Universität Kiel. Seit dem Jahr 2001 zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter und später Forschungsgruppenleiter mit Forschungsschwerpunkten an der Schnittstelle von IKT und Recht (Energieinformationsrecht und Rechtsinformatik) am Institut für Informations- und Wirtschaftsrecht (IIWR) im Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Daniel Oberle, nach abgeschlossenen Diploma der Informatik an der Fachhochschule sowie der Universität Karlsruhe, erhielt er seinen Dr. rer. pol. Grad von der Universität Karlsruhe am Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB), Forschungsgruppe Prof. Studer. Daniel Oberle hat über 50 wissenschaftliche Publikation verfasst im Bereich Semantic Web und Ontologien. Seit 2006 arbeitet er als Senior Researcher im SAP Research Center Karlsruhe.