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Poesiefeldambulanz - Lyrik im 21. Jahrhundert

German · Hardback

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Lyrik retten!
Tagtäglich sterben in den Literaturforen des Internets etliche hervorragende Gedichte den Tod durch Versinken. Diese Werke will die edition rote zahlen vor dem Vergessenwerden bewahren.
Mit Unterstützung zahlreicher Autoren sammeln wir Herausragendes im Netz und veröffentlichen es dann periodisch als Anthologie - in klassischer Printausgabe und als e-book.
Jede einzelne Ausgabe ist mithin auf der Höhe der Zeit, ohne jedoch irgendeinem faden Zeitgeist zu huldigen. Kriterien der Auswahl sind Formwille, handwerkliche Qualität, vor allem aber das magische und ungreifbare Quäntchen Transzendenz, durch das gängige Zeilenbruch-Texte zu Poesie werden.
Besonderen Dank schuldet die edition rote zahlen Rolf Menrath. Seine Grafiken sind nicht nur kongeniale Begleiter der Gedichte, sie sind autonome Kunstwerke von bemerkenswerter Qualität.

About the author

Aufgewachsen bin ich weltabgewandt hinter den Hügeln im winzigen Dorf. Da war die Zeit stehen geblieben, das war ein autarker, selbstgenügsamer Kosmos.
Lebensmittelpunkt meiner Kinderjahre: Der Laden meiner Großmutter. Auf knapp 20 m² wurde hier feilgeboten, was gut und nützlich war - Wurst, Käse, Brot, Mehl, Reis, Nudeln, Zucker, Kaffee; Bonbons, Schokolade, Pralinen; Geschirr, Wolle, Nähnadeln, dunkelblaue Schreibhefte, Zopfbänder, Seife, Handtücher, Gummilitze, Kämme und vieles mehr. Kundschaft erschien zu jeder Tages- und Nachtzeit nach Belieben, nach Bedarf. Wer einkaufte, hatte meist auch etwas zu erzählen.
Als ich vier oder fünf Jahre alt war, wurde mir die Welt der Buchstaben und Zahlen bewusst. Alles, was wir verkauften, wurde "ausgezeichnet", das heißt, der Name jeder Ware und ihr Preis wurde auf einem kleinen Schild notiert. Manche Kundinnen hatten sich auf einem Zettelchen notiert, was sie brauchten. Meine Oma, meine Mutter wiederum rechneten auf einem anderen Zettelchen aus, wieviel die Kundin ihnen schuldig war.
Es empörte mich, dass ich ausgeschlossen war aus der Welt so wundersamer Zeichen. Ich erbettelte mir ein blaues Heft und einen Bleistift, stellte Fragen, malte, kritzelte, übte. Lange bevor ich eingeschult wurde, konnte ich lesen und in Druckbuchstaben schreiben. Bücher hatte ich nicht zur Verfügung, also las ich, was es nur irgend zu lesen gab im Laden, und notierte hinten in meinem Heft Worte, die mir besonders gefielen, und auch Worte, die es gar nicht gab, die ich erfunden hatte mit Sang und Klang. Und - ja, so ist es eigentlich noch immer.
Die Welt ist ein unerschöpfliches Lesebuch, jeder Mensch ein Geschichtenerzähler; und ich habe immer, immer Papier und einen Stift dabei, denn wenn mir Worte begegnen, die mir besonders gut gefallen, will ich sie rasch aufschreiben können.
Die kleinste, unspektakulärste Wahrnehmung, das leiseste, schüchternste Wort kann der Kern eines Gedichtes, einer Geschichte sein.

Product details

Authors Imke Burma, Michae Domas, Michael Domas, Ingebor Endres-Häusler, Ingeborg Endres-Häusler, Jörg Friedrich, Grüneberge, Ralph Grüneberger, Mone Hartman, Christoph Meissner-Spannaus, Rolf Menrath, Klaus Servene
Assisted by Hans-Joachi Griebe (Editor), Hans-Joachim Griebe (Editor)
Publisher Verlag Rote Zahlen
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.01.2014
 
No. of pages 88
Dimensions 215 mm x 218 mm x 17 mm
Weight 353 g
Subject Fiction > Poetry, drama > Poetry

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