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War die Weimarer Republik von vornherein zum Scheitern verurteilt - und mit ihrem Fiasko der Weg in den Nationalsozialismus ein unabwendbares Schicksal? Es gab mehrere politische Wegscheiden, andenen der Lauf der Dinge auch eine andere Richtung hätte einschlagen können. Bei allen Vorbelastungen und Belastungen ist die erste deutsche Demokratie an politischen Entscheidungen zerbrochen.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Revolutionäre Entstehungsphase der Republik: Oktober 1918 bis November 1919 - Weichenstellungen des Jahres 1919: Weimarer Reichsverfassung und Versailler Vertrag - Neue Ordnung auf schwankendem Boden: Die Jahre 1920 bis 1923 - Weimars beste Jahre 1924 bis 1929 - Innere Aushöhlung der Republik 1930 bis 1932 - Gescheiterte Zähmung: Von den Präsidialkabinetten Papen und Schleicher zur Regierung Hitler
About the author
Wolfram Pyta, 1960 in Dortmund geboren, studierte in Bonn und Köln und habilitierte an der Universität Köln. Seit 1999 ist er Leiter der Abteilung für Neuere Geschichte am Historischen Institut der Universität Stuttgart. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte der Weimarer Republik und die europäischen Mächtebeziehungen 1815-1848. Wolfram Pyta leitet außerdem die Forschungsstelle Ludwigsburg zur NS-Verbrechensgeschichte.
Summary
Der Schatten des unrühmlichen Endes lastet über jeder wissen Weimar - eine politische Fehl schaftlichen Beschäftigung mit der ersten deutschen Demo konstruktion? kratie, der Republik von Weimar. Am 30. Januar 1933, mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, ging dieses politi sche System endgültig in die Brüche und machte einer totalitä ren Diktatur Platz, auf deren Konto die Entfesselung des Zwei ten Weltkriegs und die Ermordung von Millionen von Menschen, insbesondere der europäischen Juden, gingen. Das Wissen um das Scheitern der Weimarer Republik, gepaart mit der Kenntnis von den schrecklichen Verbrechen, die der nationalsozialistische Staat danach verübte, verführt leicht dazu, die Geschichte der Weimarer Republik von ihrem Ausgang her darzustellen. Aus dieser Perspektive erscheint der Staat von Weimar als politische Fehlkonstruktion, die eine unablässige Kette von politischen Kri sen hervorgerufen und mit einer gewissen Zwangsläufigkeit in das durch den 30. Januar 1933 markierte Fiasko geführt habe, wenngleich nicht notwendigerweise Hitler der Nutznießer des Versagens von »Weimar« sein musste. Die Krisenanfalligkeit der Weimarer Republik kann nicht in Abrede gestellt werden. Politische Stabilität war in diesem Staat ein kostbares Gut; die wenigen ruhigen Jahre, die wenigs tens einen Hauch von Normalität ausstrahlten, lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Doch sollte dieser Befund nicht zu der vorschnellen Annahme verleiten, dass die Weimarer Republik von Anfang an dem Untergang geweiht war. Darum soll die vorliegende Studie die Sensibilität für die Offenheit vergan genen Geschehens schärfen.