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Dokumentieren die Briefe an F. W. Oelze den ganzen Umfang des Bennschen Denkens, und ist der Briefwechsel mit Paul Hindemith ein Dialog über die Kunst, ein Werkstattgespräch - so begegnet uns in dieser Sammlung ein anderer, eher privater Dr. Benn. Der scheue Außenseiter erscheint als homme à femme, der er immer auch gewesen ist.
About the author
Gottfried Benn (1886-1956) ist einer der bedeutendsten deutschen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Auch in seiner Prosa, seinen Essays, autobiographischen Schriften und Briefen ist er der "Phänotyp" seiner Epoche. 1951 erhielt der den Georg-Büchner-Preis.
Summary
Dokumentieren die Briefe an F. W. Oelze den ganzen Umfang des Bennschen Denkens, und ist der Briefwechsel mit Paul Hindemith ein Dialog über die Kunst, ein Werkstattgespräch – so begegnet uns in dieser Sammlung ein anderer, eher privater Dr. Benn. Der scheue Außenseiter erscheint als homme à femme, der er immer auch gewesen ist.
Report
Gerhard Schuster, verantwortlich für die ausgezeichnete neue Edition von Benns Werken, hat auch die Briefwechsel zwischen Gottfried Benn und Max Rychner, zwischen Benn und Egmont Seyerlen herausgegeben. Margarete Schlüter, als langjährige Lektorin des Limes Verlags genau mit dem uvre vertraut, Benns Briefe an Tilly Wedekind und an Elinor Büller-Klinkowström. Mehr noch als in der bereits 1977 bis 1980 veröffentlichten Korrespondenz mit dem eleganten, zwar verständnisvollen, aber auch auf seinen Nachruhm als Freund des großen Dichters bedachten F.W. Oelze zeichnet sich in diesen vier Bänden das private Bild eines leidenden Menschen unseres komplizierten Jahrhunderts ab. Selbst die offiziöse Art der Verbindung mit dem Schweizer Redakteur Max Rychner erhält dadurch ihre Bedeutung für Benn, dass Rychner ihn auch in den ersten Nachkriegsjahren, als er von zurückkehrenden Emigranten mit gleicher Feindseligkeit angegriffen wurde, wie er vom Schwarzen Korps angegriffen worden war, vorurteilslos als integre Persönlichkeit sah, geformt von den geistigen Strömungen der Epoche, jedoch eigene Wege gehend. Annemarie Christiansen, Stuttgarter Zeitung, 18.2.1994