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Der führt uns in ein Ensemble von Figuren, deren Geschichten und Erfahrungsmuster wir mit der wirklichkeitssüchtigen Sensibilität Matthias Roths nacherleben: Da ist die Zimmerwirtin, deren pralle Geschichten die Zubereitung gleichfalls eindrucksvoller Gerichte begleiten, und das Pärchen im Nebenzimmer, das sich einprägt durch das Hörbild seiner Geräusche; da ist Marianne und die Choreographie ihrer Abgänge nach gemeinsam verbrachter Nacht - doch nicht um Beziehungen, sondern um die unabsehbare Masse der trivialen, mit detailversessener, gieriger Intensität beobachteten Momente des Alltags geht es Roth. Er treibt zu auf eine Wahrnehmungsweise, die die Fülle der Einzelheiten durchbricht und die Topographie des Realen weit hinaus verlegt: »Er mußte sich von jetzt an selbst durchschlagen an eine unbekannte Küste ... Alles war nur eine Sache zwischen ihm und den Gegenständen.« Auf einer Reise dann tritt der Augenblick ein, in dem Matthias Roths Blick auf die Welt sich verändert: der Anrufung der Realität schlägt ein tausendfaches Echo entgegen, der verborgene Schimmer der Dinge leuchtet auf.
Eine unangestrengte, nicht nachlassende Energie des Vorstellens und Benennens ist hier am Werk, die den Zusammenhang unserer Lebenswirklichkeit mit bezwingender Intensität durchdringt und steigert.
Brigitte Kronauer hat mit diesem Roman, in dem der Held Kontur gewinnt durch seine sich wandelnde Betrachtungsweise der Dinge, einen Höhepunkt ihrer Erzählkunst erreicht.
About the author
Brigitte Kronauer, 1940 in Essen geboren, lebt als freie Schriftstellerin in Hamburg. Ihr schriftstellerisches Werk wurde unter anderem mit dem Theodor-Fontane-Preis der Stadt Berlin, mit dem Heinrich-Böll-Preis, dem Hubert-Fichte-Preis der Stadt Hamburg und dem Joseph-Breitbach-Preis ausgezeichnet. 2005 wurde ihr der Georg-Büchner-Preis der Darmstädter Akademie, 2011 der Jean-Paul-Preis und im Jahr 2013 der Samuel-Bogumil-Linde-Preis verliehen.
Summary
Der führt uns in ein Ensemble von Figuren, deren Geschichten und Erfahrungsmuster wir mit der wirklichkeitssüchtigen Sensibilität Matthias Roths nacherleben: Da ist die Zimmerwirtin, deren pralle Geschichten die Zubereitung gleichfalls eindrucksvoller Gerichte begleiten, und das Pärchen im Nebenzimmer, das sich einprägt durch das Hörbild seiner Geräusche; da ist Marianne und die Choreographie ihrer Abgänge nach gemeinsam verbrachter Nacht - doch nicht um Beziehungen, sondern um die unabsehbare Masse der trivialen, mit detailversessener, gieriger Intensität beobachteten Momente des Alltags geht es Roth. Er treibt zu auf eine Wahrnehmungsweise, die die Fülle der Einzelheiten durchbricht und die Topographie des Realen weit hinaus verlegt: »Er mußte sich von jetzt an selbst durchschlagen an eine unbekannte Küste ... Alles war nur eine Sache zwischen ihm und den Gegenständen.« Auf einer Reise dann tritt der Augenblick ein, in dem Matthias Roths Blick auf die Welt sich verändert: der Anrufung der Realität schlägt ein tausendfaches Echo entgegen, der verborgene Schimmer der Dinge leuchtet auf.
Eine unangestrengte, nicht nachlassende Energie des Vorstellens und Benennens ist hier am Werk, die den Zusammenhang unserer Lebenswirklichkeit mit bezwingender Intensität durchdringt und steigert.
Brigitte Kronauer hat mit diesem Roman, in dem der Held Kontur gewinnt durch seine sich wandelnde Betrachtungsweise der Dinge, einen Höhepunkt ihrer Erzählkunst erreicht.
Report
"Ein Roman über das Leben mit der Kunst, der alles ist: voller Leben, Gegenwart, direkt, komisch, sinnlich, ... durchkalkuliert bis in den letzten schönen Satz, so etwas wie flüssige Mathematik."(Frankfurter Rundschau)
"... Ein mächtiger Sprachstrom, der alles, was er berührt, deutlicher und eigentümlicher hervortreten läßt. Sagen wir es noch einmal: Ein großes Buch, weil es Wort für Wort glaubhaft ist." (Hannoversche Allgemeine Zeitung)
"Brigitte Kronauer hat ein großartiges Buch geschrieben: über die Sichtbarkeit der Dinge und den Zugang zu einer ins Licht versetzten Wahrnehmungswelt, die es neu und noch einmal zu entdecken gilt." (Der Spiegel)