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Man ist viel zu früh jung - Essays und Reden

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»Wir Grauschädel, Dickbäuche, Faltenkatarakte, Charaktergesichter, Alkoholnasen, rankschlanke Guterhalter - wir waren ja die notorischen Inhaltisten und haben aus Mangel an Gelegenheit keinen erschossen.«Wien: Gedächtnismetropole, Kraftwerk der Erinnerung. Doch ein ebensolcher, wenn nicht größerer »Gedächtnisweltmeister« ist das Judentum. Im Überschneidungsraum dieser Kraftfelder entfaltet Robert Schindel Leit- und Leidensmotive des Erinnerns und Gedenkens.Und der Autor selbst? »Identitäten werden überschätzt«, sagt er, freilich mit einem Unterton. Und blickt zurück auf sich: auf das Dilemma einer zu frühen Jugend mit ihrer unverbindlichen Liebe zur Utopie, Gefühllosigkeit und Phrasenpracht etwa. Aber existiert nicht für uns alle ein zweites Leben? Müssen wir nicht Zukunft gewinnen? So wird denn das Projekt Israel zur »dritten Liebe« und selbst das kapitalistisch gestartete, sich vereinigende Europa zum Ankerpunkt einer gewissen Hoffnung.Bilderreich, suggestiv, an lyrischer Diktion geschult: Diese Reden und Essays sind die Bekenntnisse eines Streitbaren, der auf seinem und unserem Erinnern besteht, nicht ohne Vertrauen in eine phantasiedurchwirkte Vernunft.

List of contents

Was wird aus Robert Sol? A Dank
Wuschel. Bemerkungen zur Leidensgeschichte jüdischer Identitat
Eine Sprache finden. Zum Echo der Trauer
Das Verborgene und sein Fährmann. Laudatio auf Edgar Hilsenrath
Anmerkungen zum österreichischen Gedächtnis
Vom Lernen der Stadt Salzburg. Anmerkungen anlässlich der Bücherverbrennung am 30. April 1938, Salzburg, Residenzplatz
Displaced Library. Ein Vierteljahrhundert Literaturhandlung München
Der Kugelschreiber als Spaten. Imre Kertész in uns
Mein Linz. Servus, Kulturhauptstadt 2009
Friedvoll nebeneinander. Die Juden und die Alpen
Unverbrüchliche Einsamkeit. Minima Moralia, Kompass in trubeligen Zeiten
Januskopf. Ein Cocktail
Man ist viel zu früh jung
Mein Israel
Kleiner Mann am Rande der Zeit: Peter Lorre
Zur Echolalie des Erinnerns
Aus Kälte und Dunkelheiten. Mans Sperber und unser zwanzigstes Jahrhundert
Nachtigallen. 80 Jahre Radio
Es lacht die Aue. Splitter zu »Parsifal«
Ferne Klänge, künfige. Rede zur Eröffnung der Donaufestwochen Strudengau 2010
Der Eigensinn im Dämmer. Zu »Ressentiments« des Jean Améry
Den Gerechten. Rede anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel für die Gerechten unter den Völkern am 18. 4. 2001 am Judenplatz in Wien
Gepäckstücke der Heimat. Zum 25. Geburtstag der Theodor Kramer Gesellschaft
Rasender Stillstand. Das Café Bräunerhof in Wien
Über die Figur
Nicht lang genug gestorben. Schillerring 2005. Laudatio auf Christoph Meckel
Jedermanns Liebling. Zum 250. Geburtstag von Friedrich Schiller
Rede auf dem KZ-Friedhof zu Wels
Wir haben es gut. Der Einfluss Europas auf mein Schreiben

About the author

Robert Schindel, geboren 1944 in Bad Hall bei Linz, ist Lyriker, Autor, Regisseur. Die Zeit des Nationalsozialismus überlebte er als Kind jüdischer Kommunisten in Wien. Er war Wortführer der radikalen Studentenbewegung Kommune Wien und Mitbegründer der Gruppe Hundsblume . 2009 wurde er als Professor an die Wiener Universität für angewandte Kunst berufen. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem "Erich-Fried-Preis" (1993), dem "Eduard-Mörike-Preis" (2000), dem "Preis der Stadt Wien für Literatur" (2003), dem "Jakob-Wassermann-Literaturpreis" (2007) und dem "Heinrich-Mann-Preis" (2014).

Summary

»Wir Grauschädel, Dickbäuche, Faltenkatarakte, Charaktergesichter, Alkoholnasen, rankschlanke Guterhalter – wir waren ja die notorischen Inhaltisten und haben aus Mangel an Gelegenheit keinen erschossen.«

Wien: Gedächtnismetropole, Kraftwerk der Erinnerung. Doch ein ebensolcher, wenn nicht größerer »Gedächtnisweltmeister« ist das Judentum. Im Überschneidungsraum dieser Kraftfelder entfaltet Robert Schindel Leit- und Leidensmotive des Erinnerns und Gedenkens.

Und der Autor selbst? »Identitäten werden überschätzt«, sagt er, freilich mit einem Unterton. Und blickt zurück auf sich: auf das Dilemma einer zu frühen Jugend mit ihrer unverbindlichen Liebe zur Utopie, Gefühllosigkeit und Phrasenpracht etwa. Aber existiert nicht für uns alle ein zweites Leben? Müssen wir nicht Zukunft gewinnen? So wird denn das Projekt Israel zur »dritten Liebe« und selbst das kapitalistisch gestartete, sich vereinigende Europa zum Ankerpunkt einer gewissen Hoffnung.

Bilderreich, suggestiv, an lyrischer Diktion geschult: Diese Reden und Essays sind die Bekenntnisse eines Streitbaren, der auf seinem und unserem Erinnern besteht, nicht ohne Vertrauen in eine phantasiedurchwirkte Vernunft.

Report

"In Robert Schindels neuestem Essay- und Redenband Man ist viel zu früh jung ist das zentrale Motiv der Blick zurück - jedoch keineswegs der nostalgisch verharmlosende Blick, sondern der scharf analysierende, entlarvende."
Hubert Holzmann titel-magazin.de

Product details

Authors Robert Schindel
Publisher Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag
 
Languages German
Product format Hardback
Released 01.10.2011
 
EAN 9783633542543
ISBN 978-3-633-54254-3
No. of pages 230
Dimensions 128 mm x 205 mm x 24 mm
Weight 369 g
Subjects Fiction > Narrative literature > Essays, feuilletons, literary criticism, interviews

Geschichte, Erinnerung, Essay, Verstehen, 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.), 21. Jahrhundert (2000 bis 2100 n. Chr.), Literarische Essays, Reden, Literaturwissenschaft: ab 2000

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