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Tradition und Revolution - Pläydoyer für einen nachmarxistischen Sozialismus. Mit einem Nachwort von Ueli Mäder

German · Paperback / Softback

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'Kritik ist nur so weit wirklich kritisch, als sie auch sich selbst gegenüber kritisch bleibt.' Der Triumph des Fortschritts von Technik und Wissen hat zu keiner Revolution des Selbstbewusstseins geführt. 'Die Amerikaner', schrieb Arnold Künzli, 'können zwar auf dem Mond spazieren gehen, aber nicht einmal mehr am hellen Tag im Central Park von New York.' Vor dem Hintergrund sich verschärfender Probleme auf der Erde nimmt sich die Mondfahrt wie die Wirklichkeitsflucht eines Neurotikers aus. Der Glaube an die erlösende Kraft des Fortschritts erhielt im Zeitalter der Aufklärung religiöse Dignität. Zur Dialektik des Fortschritts gehört die Negation, die den Fortschritt wieder aufhebt. Wir wissen nicht, welchen Preis kommende Generationen für unseren Fortschritt bezahlen müssen. Wir brauchen eine Aufklärung der Aufklärung über sich selbst. Das ist eine Aufklärung, die um ihre eigene Dialektik weiss. Im Sinne einer Emanzipation der Emanzipateure hinterfragt sie auch die Marx'sche Dialektik. Ein mündiger Sozialismus versteht sich als selbstreflexive Gesellschaftstheorie einer Praxis radikaler Demokratisierung. Und Revolution bedeutet keine Absage an alle Tradition. Sie nimmt selektiv auf, was sich bewährt.

About the author

Arnold Künzli, geb. 1919 in Zürich, verbrachte seine Kindheit und ersten Schuljahre in Zagreb. Er studierte von 1938 bis 1945 Philosophie, Germanistik und Romanistik an der Universität Zürich. 1947 erschien in Zürich seine Dissertation über die Angst des modernen Menschen (am Beispiel Sören Kierkegaards). Anschliessend arbeitete er als Auslandskorrespondent in Rom, London und Bonn (1946 1955), dann als Redakteur in Basel (1956 1962). 1964 habilitierte er sich mit einer Arbeit über Marx an der Universität Basel in Philosophie der Politik. Diese Disziplin vertrat er bis 1971 als Privatdozent und bis 1984 als ausserordentlicher Professor. Er starb nach reichhaltiger publizistischer Tätigkeit 2008 in Bremgarten bei Bern.

Summary

«Kritik ist nur so weit wirklich kritisch, als sie auch sich selbst gegenüber kritisch bleibt.»  Der Triumph des Fortschritts von Technik und Wissen hat zu keiner Revolution des Selbstbewusstseins geführt. «Die Amerikaner», schrieb Arnold Künzli, «können zwar auf dem Mond spazieren gehen, aber nicht einmal mehr am hellen Tag im Central Park von New York.» Vor dem Hintergrund sich verschärfender Probleme auf der Erde nimmt sich die Mondfahrt wie die Wirklichkeitsflucht eines Neurotikers aus. Der Glaube an die erlösende Kraft des Fortschritts erhielt im Zeitalter der Aufklärung religiöse Dignität. Zur Dialektik des Fortschritts gehört die Negation, die den Fortschritt wieder aufhebt. Wir wissen nicht, welchen Preis kommende Generationen für unseren Fortschritt bezahlen müssen. Wir brauchen eine Aufklärung der Aufklärung über sich selbst. Das ist eine Aufklärung, die um ihre eigene Dialektik weiss. Im Sinne einer Emanzipation der Emanzipateure hinterfragt sie auch die Marx’sche Dialektik. Ein mündiger Sozialismus versteht sich als selbstreflexive Gesellschaftstheorie einer Praxis radikaler Demokratisierung. Und Revolution bedeutet keine Absage an alle Tradition. Sie nimmt selektiv auf, was sich bewährt. 

Product details

Authors Arnold Künzli
Publisher Schwabe Verlag Basel
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 01.10.2011
 
EAN 9783796527685
ISBN 978-3-7965-2768-5
No. of pages 202
Weight 206 g
Series Schwabe reflexe
Schwabe reflexe
Subjects Humanities, art, music > Philosophy > 20th and 21st centuries

Marx, Karl, Philosophie, Emanzipation, Selbstbewusstsein, Dialektik, Gesellschaftstheorie, Sozialismus, Fortschritt, Aufklärung, Soziale und politische Philosophie, Demokratische Ideologien: Sozialismus, Mitte-links, Westliche Philosophie: nach 1800

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