Read more
"Die Realität Afrikas ist die eines großen Kontinents, der alles hat für den Erfolg, der aber nicht erfolgreich ist, weil er es nicht schafft, sich von seinen Mythen zu befreien." Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat im Juli 2007 in einer viel zitierten Rede an die Jugend Afrikas in Dakar behauptet, Afrika sei kein Ort für die Idee der Zukunft. Obwohl heute die Arbeitskosten in Afrika niedriger sind als beispielsweise in China, ist dieser Kontinent von der globalen Produktion weiterhin so gut wie ausgeschlossen. Vor dem Hintergrund der Frage des britischen Ökonomen und Afrika-Experten Paul Collier - warum scheitern die ärmsten Länder und was kann dagegen unternommen werden? - diskutierten Asfa-Wossen Asserate und Horst Köhler, der sich bereits während seiner Amtszeit als Bundespräsident für eine menschliche Globalisierung mit verlässlichen Regeln stark gemacht hatte und sich bis heute für die Armutsbekämpfung und den afrikanischen Kontinent einsetzt.
About the author
Horst Köhler, geb. 1943, arbeitete viele Jahre als Wirtschafts- und Finanzexperte in verschiedenen Funktionen, zuletzt als Direktor des Internationalen Währungsfonds in Washington. 2004 wurde er zum Bundespräsidenten gewählt, im Mai 2009 für weitere fünf Jahre in diesem Amt bestätigt.
Asfa-Wossen Asserate, Prinz aus dem äthiopischen Kaiserhaus, wurde 1948 in Addis Abeba geboren. An der Deutschen Schule bestander als einer der ersten Äthiopier das Abitur. Er studierte Geschichte und Jura in Tübingen und Cambridge und promovierte in Frankfurt am Main. Die Revolution in Äthiopien verhinderte die Rückkehr in seine Heimat. Er blieb in Deutschland und ist heute als Unternehmensberater für Afrika und den Mittleren Osten tätig. Sein Buch »Manieren« wurde von der Kritik gefeiert.
Manfred Osten, geboren 19. Januar 1938 in Ludwigslust (Mecklenburg), flüchtete 1952 in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1952 bis 1959 besuchte er das Neusprachliche Gymnasium Bad Iburg, studierte von 1959 bis 1964 Rechtswissenschaften, Philosophie, Musikwissenschaften und Literatur in Hamburg und München. 1964 machte er das 1. juristische Staatsexamen in München, 1968 das Zweite, 1968 Internationale Privatrechtsstudien (Univ. Luxemburg), 1969 Promotion "Über den Naturrechtsbegriff in den Frühschriften Schellings". 1969 trat er in den Auswärtigen Dienst ein. Aufenthalte: 1969 - 1970 Frankreich, Botschaft Paris (Attaché-Ausbildung), 1971 - 1973 Kamerun, Botschaft Jaunde (Kultur- und Pressereferent), 1972 Tschad, Botschaft Fort Lamy (Geschäftsträger a. i.), 1973 - 1976 Bonn, Auswärtiges Amt (Länderreferent im Referat für "Südliches Afrika"), 1976 - 1980 Ungarn, Botschaft Budapest (Leiter der Wirtschaftsabteilung), 1980 - 1983 Australien, Generalkonsulat Melbourne (stellvertretender Generalkonsul), 1983 - 1986 Bonn, Auswärtiges Amt (stellvertretender Leiter des Grundsatzreferates Dritte Welt Politik), 1986 - 1992 Japan, Botschaft Tokyo (Pressesprecher, anschließend Leiter der Kultur- und der Rechts- und Konsularabteilung), 1993 - 1994 Bonn, Leiter des Osteuropa-Referats (Mittel-, Ost und Südosteuropa, Russland, Mittelasien) im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Manfred Osten ist sein 1966 verheiratet und hat 3 Kinder.