Read more
Wismut - hinter diesem harmlos klingenden Namen verbarg sich der weltweit größte Uranbergbaubetrieb. Auch wenn die USA, Kanada und die Sowjetunion zwischen 1945 und 1990 jeweils noch etwas mehr Uran förderten als die DDR, gab es selbst in diesen Ländern keinen einzelnen Betrieb, der hinsichtlich der Menge des geförderten Urans und der Mitarbeiterzahl die Dimensionen der Wismut AG erreichte. Im vorliegenden Band widmen sich deutsche und russische Historiker sowie Kultur- und Sozialwissenschaftler vor allem jenen Themenfeldern, die noch nicht oder erst in Ansätzen untersucht worden sind. Dazu wurden bislang unzugängliche bzw. noch nicht genutzte Quellenbestände in russischen Archiven ausgewertet. Die Aufsätze widmen sich u. a. dem Stellenwert des Unternehmens im Kalten Krieg, dem im Uranbergbau herrschenden Sicherheitsregime, dem Herrschaftsanspruch der SED im Betrieb, dem Umgang mit den Strahlenrisiken, der Ausgestaltung des betrieblichen Sozialleistungssystems und den Versuchen zur Identitätsstiftung durch Kultur und Sport.
About the author
Rudolf Boch (geb. 1952) ist Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Technischen Universität Chemnitz.
Rainer Karlsch, Jg. 1957, Studium der Wirtschaftsgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, dort 1982-91 Assistent am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte, 1986 Promotion. 1992-94 Mitarbeiter der Historischen Kommission zu Berlin, 1995-98 Mitarbeiter eines DFG-Schwerpunktprogramms. Seit 1999 Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte der FU Berlin.
Report
Wer sich in Zukunft mit Struktur und Alltag des ostdeutschen Uranerzbergbaues befassen will, wird an dem (...) Zweibänder nicht vorbeikommen. Hans Ehlert, F.A.Z. Der Studienband gehört in jede Handbibliothek zum Thema Wismut. Bergglöckchen Es gelingt beiden erfahrenen Herausgebern und Autoren im ersten Band erstmalig so umfassend wie tiefgründig, mittels Studien die Geschichte des deutsch-sowjetischen Unternehmens Wismut, dessen Stlleung in der internationalen Politik nach 1945 bis in die 1990er Jahre hinein und dessen Sozial-und Alltagsgeschichte facettenreich nachzuzeichnen. Diese gelungene Arbeit als Abschluss eines ertragreichen Projekts verdient eine breite Resonanz. Jürgen Tremper, Nordkurier Insgesamt haben die beiden Herausgeber mit dem Sammel- und dem Dokumentenband zur Geschichte der Wismut AG ein Standardwerk vorgelegt, an dem niemand vorbeikommt, der sich mit dem Uranabbau in der DDR befasst. Matthias Uhl, H-Soz-u-Kult