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Wie demokratisch ist direkte Demokratie? Diese Frage spielt auf die Doppeldeutigkeit des Begriffs an: Was ist der demokratische Kern westlicher Demokratien? Und lässt sich deren demokratische Qualität durch die Einführung von Volksinitiativen steigern?
Lutz Hager entwirft eine prozessorientierte Demokratietheorie, in deren Mittelpunkt Repräsentation als dynamischer Aushandlungsprozess steht. Indem Repräsentation Kommunikation zwischen Repräsentierten und Repräsentanten erfordert, leistet sie die Aggregation von Präferenzen und auch die Einbeziehung der Repräsentierten. Dieser Prozess wird von Assoziationen moderiert. Volksinitiativen bieten Interessengruppen einen direkten Zugang zum politischen Entscheidungsprozess und ermöglichen so eine Mobilisierung der Anhänger. Auf diese Weise haben Volksinitiativen das Potential, einen selbsttragenden Wachstumsprozess der Demokratisierung anzustoßen. Diese Wachstumstheorie überprüft der Autor am Beispiel kalifornischer Volksinitiativen aus der Umweltschutzbewegung.
List of contents
1 Einleitung.- 1.1 Problemstellung.- 1.2 Ziel: eine Wachstumstheorie der Demokratie.- 1.3 Bezugspunkte und Forschungsstand.- 1.4 Aufbau der Arbeit.- 2 Eine Wachstumstheorie der Demokratie.- 2.1 Partizipation in einer komplexen Demokratietheorie.- 2.2 Repräsentation als Strukturprinzip demokratischer Politik.- 2.3 Assoziation, Organisation und politische Mobilisierung.- 2.4 Zusammenfassung und Untersuchungsaufbau.- 3 Mobilisierungsbilanz von Umweltschutzinitiativen in Kalifornien.- 3.1 Volksinitiativen in Kalifornien.- 3.2 Die Umweltschutzbewegung in den USA und in Kalifornien.- 3.3 Umweltschutz-Volksinitiativen in Kalifornien, 1970-1990.- 3.4 Forests Forever - die Initiativen des forestry movement.- 3.5 Initiatives are us - die Initiativen der PCL.- 3.6 Mobilisierungsbilanz und Steigerungsmöglichkeiten.- 4 Schlussbetrachtung.- 4.1 Zusammenfassung.- 4.2 Wachstumstheorie revisited.- 4.3 Wie demokratisch ist (direkte) Demokratie?.- Anhang 1: Interviewverzeichnis.- Anhang 2: Umweltschutz-Volksinitiativen.- Anhang 3: PCL-Volksabstimmungen.- Empirische Quellen.
About the author
Dr. Lutz Hager ist Politikwissenschaftler und derzeit als Unternehmensberater tätig.
Summary
Wie demokratisch ist direkte Demokratie? Diese Frage spielt auf die Doppeldeutigkeit des Begriffs an: Was ist der demokratische Kern westlicher Demokratien? Und lässt sich deren demokratische Qualität durch die Einführung von Volksinitiativen steigern?
Lutz Hager entwirft eine prozessorientierte Demokratietheorie, in deren Mittelpunkt Repräsentation als dynamischer Aushandlungsprozess steht. Indem Repräsentation Kommunikation zwischen Repräsentierten und Repräsentanten erfordert, leistet sie die Aggregation von Präferenzen und auch die Einbeziehung der Repräsentierten. Dieser Prozess wird von Assoziationen moderiert. Volksinitiativen bieten Interessengruppen einen direkten Zugang zum politischen Entscheidungsprozess und ermöglichen so eine Mobilisierung der Anhänger. Auf diese Weise haben Volksinitiativen das Potential, einen selbsttragenden Wachstumsprozess der Demokratisierung anzustoßen.
Foreword
Eine Wachstumstheorie der Demokratie - Volksinitiativen in Kalifornien
Additional text
"Lutz Hager legt ein Buch vor, das mit einer interessanten theoretischen Blickrichtung die Volksinitiative als direktdemokratisches Instrument untersucht. Die detailgenaue Aufarbeitung der kalifornischen Umweltschutzbewegung und der untersuchten Kampagnen sind lesenwerte Beispiele für die Erfolgsbedingungen von Initiativen [...]." Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, 03/2007