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Der Lippenstift meiner Mutter katapultiert uns mitten hinein in das Herz von Masuren, in die kleine Stadt Dolina Ró und zu ihren Bewohnern: die rosen-kranzbetenden Großmütterchen und die verruchte Dorfschönheit, der ehemalige Wehrmachtssoldat und die prügelnden Väter, eine stalinistische Dichterin, der warmherzige Schuster Kronek und natürlich die rebellierende Jugend, die verbotene Platten hört und Pläne für eine Revolution ausbrütet. Das beschauliche Dolina Róz steht aber schlagartig Kopf, als unvermittelt Barteks Großvater, ein melancholischer und geheimnisumwitterter Eisenbahner, von allen bloß "Franzose" genannt, aus dem Ausland zurückkehrt. In dem sich rasch entspinnenden Chaos muss der junge Bartek seinen Platz finden. Keine leichte Aufgabe, schließlich hat Bartek vor allem Augen für seine unsichtbare Geliebte Meryl Streep sowie den Lippenstift seiner Mutter. Mit Bartek hat Artur Becker eine wunderbare Romanfigur erschaffen: Ein polnischer Holden Caulfield, ein wie sein amerikanisches Pendant nicht besonders guter Schüler, ein Eigenbrötler, Träumer und Rebell, ein junger Kerl in der bizarren Welt der Großen, einer der abhauen will, um dem Spießertum zu entkommen und um endlich sein Mädchen zu finden.
About the author
Artur Becker, geb. 1968 im polnischen Bartoszyce (Masuren), kam 1985 nach Deutschland und lebt heute in Verden an der Aller (Niedersachsen). 2008 erhielt er den "Adelbert-von-Chamisso-Preis" für sein bisheriges Lebenswerk als Romancier, Erzähler und Lyriker. 2009 wurde ihm der Adelbert-von-Chamisso-Preis verliehen. Im Jahr 2012 wurde er für seinen literarischen Beitrag zur deutsch-polnischen Verständigung mit dem Dialog-Preis geehrt.
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"Ein meisterhafter Roman." Rheinischer Merkur