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An der Schnittstelle zwischen Natur und Kunst, wo organische Strukturen auf menschliche Gestaltung treffen, begegnen sich Daniel und Karolin Bräg. Das Künstlerpaar führt Gegensätze zusammen: den ewig währenden Naturkreislauf einerseits und die kulturell bestimmte Zeit des Menschen andererseits. Der Bildhauer Daniel Bräg ( 1964 in Pfullendorf) inszeniert in Installationen und Fotografien humorvoll Wachsen, Blühen, Reifen und Verwelken von Obst und Pflanzen. Schrumpelige Birnen liegen etwa, gebettet ins eigene Schimmelbeet, auf Kühlregalen neben Einmachgläsern, die Zweige mit frisch aufgeplatzten Blätter- und Blütenknospen konservieren. Die Vergänglichkeit der Natur erhält so eine eigene Ästhetik und Schönheit befreit von der Symboligewalt barocker Vanitasbilder, die Prozesse der Verwesung zu Allegorien auf die Nichtigkeit des Lebens verkürzen. Die Publikation präsentiert das Werk des Künstlers sowie gemeinsame Projekte mit der Konzeptkünstlerin Karolin Bräg.
Ausstellung: Galerie im Prediger, Schwäbisch-Gmünd 8.7. bis 30.10.2011
About the author
Hans Dieter Huber ist Professor für Kunstgeschichte der Gegenwart, Kunsttheorie und Ästhetik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Nach einer Ausbildung als Maler und Grafiker an der Akademie der Bildenden Künste München studierte er Kunstgeschichte und Philosophie; 1994 habilitierte er sich mit einer Arbeit über Paolo Veronese. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zu zeitgenössischer Kunst, Kunst- und Medientheorie.
Markus Landert, geb. 1958, studierte an der Uni Zürich Kunstwissenschaft. Journalistische Tätigkeit. Assistent des Direktors des Kunstmuseums Bern. Seit 1993 Direktor des Kunstmuseums Thurgau.