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Mehr denn je besteht die Notwendigkeit, dass die (Schul-)Pädagogik Kindern und Jugendlichen Hilfestellung beim Umgang mit ihren Lebensproblemen gibt. Doch was ist, wenn ausgerechnet seitens der Pädagogik neuer, seelisch belastender Konfliktstoff erzeugt, Perspektivlosigkeit verstärkt oder junge Menschen, die oftmals in ihrer Entwicklung gefährdet sind, endgültig ins gesellschaftliche Abseits gestoßen werden? Welche dunklen Seiten zeigen sich in extremen pädagogischen Systemen? Unangemessene Nähe, Eros und Sexualität? Zu viel Distanz, gar Kälte, das ungehemmte Ausüben von Herrschaft und Macht? Eigentümliche Mischungen alldessen? Im Zentrum der Fallrekonstruktionen stehen Schulen, an denen die elementarsten Persönlichkeitsrechte von Kindern und Jugendlichen, teils auch von Lehrkräften, verletzt wurden. Die verschiedenen Formen pädagogischen Missbrauchs werden Analysen unterzogen und in kulturelle Kontexte gestellt. Abschließend wird der Versuch unternommen, die sichtbar gewordenen menschlichen Abgründe zu deuten und Perspektiven der Transformation zu entwickeln, unter Rückgriff auf Reflexionen des irischen Philosophen John O Donohue.
About the author
Prof. Dr. habil. Joachim Bröche lehrt und forscht an der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie als Privatdozent an der Universität zu Köln. Zuvor war er als Schulleiter und Lehrer in der Integrations- und Sonderpädagogik tätig. Weitere Zwischenstationen waren: Leitung des internationalen SkyLight-Campus für lernmotivierte Kinder und Jugendliche sowie von deutsch-französisch-polnischen Jugendseminaren. Art Counseling für die High/Scope Educational Research Foundation, Michigan, USA. Ausbildungstätigkeit für künstlerische Therapien an der erew-Akademie. Lehrtätigkeiten an den Universitäten Giessen, München, Hamburg und Halle. Referent auf nationalen und internationalen Kongressen.