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Wie alle Pflanzen können Blumen bekanntlich nicht sprechen. Doch
sie erzählen Geschichten: über ihr Aussehen, ihre Entdecker, ihre heilenden
oder giftigen Eigenschaften oder davon, wie sie einst in diese Welt
gekommen sind. Dieses Wissen geben Blumen jedoch nicht direkt preis,
sondern verstecken es in ihrem Namen oder verbergen es hinter Anekdoten.
In Isabel Kranz' Bildwörterbuch lebt die Tradition der Blumensprache
fort: Sie spricht einzelnen Blüten symbolische Kraft zu und legt Regeln
fest, nach denen Blumen als geheime Zeichen für Liebesbotschaften
fungieren sollten. Doch Kranz geht es weniger um erotische Nachrichten
als vielmehr darum, Blumen selbst als Leseanleitungen zu verstehen:
In diesen Lektüren werden Klassiker der Weltliteratur ebenso floral gedeutet
wie ein Sketch von Monty Python, botanische Traktate aus dem
18. Jahrhundert oder populäre Liebesromane der Gegenwart. Historische
Verweise enthüllen die bisher unerkannte Schönheit der botanischen Beschreibungssprache.
Einmal mehr erweist sich, dass Blumen den Schlüssel
zu ihrer eigenen Geschichte immer schon selbst mitbringen. Man muss
sie nur zu lesen wissen.
About the author
Judith Schalansky, geboren 1980 in Greifswald, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign, lebt heute als freie Autorin und Gestalterin in Berlin und lehrt in Potsdam Typografische Grundlagen. 2012 wurde Judith Schalansky mit dem "Förderpreis" der Stadt Bad Homburg sowie dem "Spycher: Literaturpreis Leuk" ausgezeichnet. 2014 wurde sie zur Mainzer Stadtschreiberin gewählt, ebenso erhielt sie den "Preis der Literaturhäuser" 2014. 2015 wurde Judith Schalansky mit dem "Droste-Preis" der Stadt Meersburg ausgezeichnet.
Summary
Wie alle Pflanzen können Blumen bekanntlich nicht sprechen. Doch
sie erzählen Geschichten: über ihr Aussehen, ihre Entdecker, ihre heilenden
oder giftigen Eigenschaften oder davon, wie sie einst in diese Welt
gekommen sind. Dieses Wissen geben Blumen jedoch nicht direkt preis,
sondern verstecken es in ihrem Namen oder verbergen es hinter Anekdoten.
In Isabel Kranz’ Bildwörterbuch lebt die Tradition der Blumensprache
fort: Sie spricht einzelnen Blüten symbolische Kraft zu und legt Regeln
fest, nach denen Blumen als geheime Zeichen für Liebesbotschaften
fungieren sollten. Doch Kranz geht es weniger um erotische Nachrichten
als vielmehr darum, Blumen selbst als Leseanleitungen zu verstehen:
In diesen Lektüren werden Klassiker der Weltliteratur ebenso floral gedeutet
wie ein Sketch von Monty Python, botanische Traktate aus dem
18. Jahrhundert oder populäre Liebesromane der Gegenwart. Historische
Verweise enthüllen die bisher unerkannte Schönheit der botanischen Beschreibungssprache.
Einmal mehr erweist sich, dass Blumen den Schlüssel
zu ihrer eigenen Geschichte immer schon selbst mitbringen. Man muss
sie nur zu lesen wissen.